Kunst braucht Transparenz! Zwei Dutzend Künstler laden wieder zur verrückten Mokuzumimi-kommt-in-die-Tüte-Vernissage

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Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Mokuzumimi könnte auch Mokuzumine heißen oder Modern-Art-to-go. Doch im Wedding trotzt man der Denglisierung auf originelle Weise: Man nennt sich japanisch! Wedding ist englisch genug. Auf den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin 2012 gewann Kaori Imaizumi zwar nicht den Hauptpreis für den besten Film in der Berlinale-Sektion Generation, doch die Kplus Kinderjury sprach „Kikoeteru, furi wo sita dake“ eine Lobende Erwähnung aus. (Den Gläsernen Bären erhielt „Arcadia“ von Olivia Silver.) Wir wissen nicht, ob Kaori Imaizumi Mokuzumimi kennt.
Wir empfehlen, einfach mal selbst hinzugehen.

Die Künstler aus den Gerichtshöfen Wedding laden immer am Nikolaustag zu „MOKUZUMIMI“ ein. Bedeutet nicht „Modernisierte Künstlerateliers zu minimalen Mieten“. Der kryptische Name, das Fast-Akronym steht für „Moderne Kunst zum Mitnehmen“ und dahinter verbirgt sich eine Verkaufsvernissage mit kleinformatiger Kunst in transparenten Tüten – zu erschwinglichen Preisen.
Ab 18 Uhr hängen 22 Künstlerinnen und Künstler die Wände einer Atelieretage in den Gerichtshöfen voll mit kunstgefüllten, transparenten Plastiktüten (Einheitsgröße) und bieten diese zu weihnachtlich spendablen Preisen von max. einem Hunderter zum Kauf an.

Im Angebot sind Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur, Objekte und Schmuck.

Es gibt Regeln: Wer verkauft, darf eine Tüte nachhängen. Auf diese Wiese, … äh Weise ist fast den ganzen Abend an der Wiesenstraße für ein gleichbleibend großes Angebot gesorgt. Für die Besucher gibt es, was man zum Nikolaus erwartet, z.B. Knabbereien. Dazu musikalische Einlagen und der Niki kommt sogar höchstpersönlich vorbei.

Ob es ihn gestört hat, dass Air Berlin seine Anteile an „Niki“ im Wert von 300 Millionen verkauft hat? Fragen kostet nichts, vielleicht hat er eine Antwort …

Folgende Künstler und Künstlerinnen nehmen teil:
Silke Bartsch, Birgit Bayer Weiland, Susanne Duppen, Silvia Dzubas, Helmut Gutbrod, Ulrike Hansen, Christoph Kramm, Nikolai Kraneis, Martin Noll, Uschi Leonhardt, Wolfgang Leonhardt, Kristin Rabe, Jürgen Reichert, Jakob Roepke, Heike Roesner, Helga Schmelzle, Kate Schneider, SEKAI Colori, Eva Sörensen, Andrea Wallgren, Stephan Weber und Ulrich Werner.

Seit 1983 arbeiten Künstlerinnen und Künstler verschiedener Herkunft in den sechs denkmalgeschützten Weddinger Gewerbehöfen der GESOBAU AG zwischen Gericht- und Wiesenstraße (Baujahr 1912).

Das Kunstquartier ist mit gut 70 Ateliers inzwischen eines der größten in Deutschland.

Seit 2004 sind viele der Künstler im Verein „Kunst in den Gerichtshöfen“ organisiert und öffnen ab und zu die Türchen zu ihren Ateliers, zum Beispiel zur Langen Nacht der Gerichtshöfe.

Wann? Datum und Uhrzeit: Dienstag, 6.12.2016, von 18 Uhr bis Mitternacht (23.59 Uhr)

Wo? Anschrift: Gerichtshöfe Wedding, Atelieretage Aufgang 8, 3. OG, Zugang entweder über Gerichtstraße 12/13 oder Wiesenstraße 62, 13347 Berlin-Mitte

Wie hin? Verkehrsverbindungen: S-Bhf. Wedding (Ringbahn S41/42); S-Bhf. Humboldthain (S1/S2), BVG; U-Bhf. Wedding (U6), Bus M27, 120, 247

Der Eintritt ist frei.

Veranstalter: Kunst in den Gerichtshöfen e.V.

www.gerichtshoefe.de

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