Lang lebe die gute, alte Kaffeehauskultur – Annotation zum Kalender „Die schönsten Cafés in Europa 2016“ von Adonis Malamos

© Edition Panorama

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der Mythos will es so, dass vor vielen Jahren ein Hirte im abessinischen Hochland von Äthiopien die berauschenden Auswirkungen der Früchte des Kaffeebaums entdeckte. Scheinbar trug die Bohne, die nach ihrer Entdeckung die Welt veränderte, dazu bei, dass Adonis Malamos, der 1964 in Elliniko das Licht der Welt erblickte, und 1978 nach Mannheim zog, um dort 1995 das „Café Ritz“ und 2002 das „Café Prag“ zu eröffnen, sich nicht nur mit seinen Cafés, sondern mit Kaffeehauskultur im Allgemeinen beschäftigte und diese ablichtete. Die Bohne und die Gebäude, ihre Geschichte und Geschichten, die Ausstattung der Kaffeehäuser, ihre Kellner und Gäste, das alles und noch viel mehr interessieren den in Griechenland geborenen Globetrotter.

Malamos, der halb Europa auf der Suche nach Kaffeehauskultur bereiste, hält in diesem Kalender die Klassiker der europäischen Kaffeehauskultur in zwölf großformatigen Bildern fest als Tradition in der Moderne, statt Beispiele profitorientierter, imperialistischer Kaffeekonzerne wie Starbucks abzubilden. Und das ist gut so.

Im Kalender für das kommende Jahr sind das Callas Café, das Café Gerbeaud und das Múvéz Kávéház in Budapest zu sehen, das Antico Caffè Greco in Rom, , das Gran Caffè Gambrinus in Neapel und das Caffè Tettuccio in Montecatini Terme, das Café Markiz in Istanbul, die Galeria de Paris in Porto, das Café Imperial in Prag, das Theatercaféen in Oslo sowie der Milchladen in Dresden und das Café Mozart in Wien.

Vor allem die Kaffeehauskultur in deutschsprachigen Ländern ist reich und viele Kalender könnten folgten. Könnten? Müssen!

Der Kalender wurde in Deutschland gestaltet, gedruckt und gebunden. Und das ist auch gut so.

Bibliographische Angaben

Adonis Malamos, Die schönsten Cafés in Europa 2016, Verlag: Edition Panorama, Mannheim, 2015, ISBN: 978-3-89823-496-2, unverbindliche Preisempfehlung: 36,00 Euro (A, D)

Anzeige

Vorheriger ArtikelNorwegen zwölfmal bläulich bis Schwarz – Annotation zum Kalender „Norwegen 2016“ von Axel M. Mosler
Nächster ArtikelKlassik wie nirgend sonst in Brandenburg – Der Choriner Musiksommer gab sein Programm für 2016 bekannt und beginnt am 1. Dezember mit dem Vorverkauf