Unterwegs in die Abgründe Amerikas – Annotation zum Buch „Das Dickicht“ von Joe R. Lansdale

© Tropen

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Erst sterben Jacks Eltern an den Pocken, dann wird sein lieber Opa ermordet und die Schwester von bösartigen Banditen (die auch Opa auf dem Gewissen haben) entführt. Doch zum Glück gibt es den Liliputaner Shorty und den schwarzen Tierfreund (sein Haustier und Arbeitstier ist ein 300 Kilo schwerer Keiler) Eustache.

Beide sind begnadete Kopfgeldjäger und gern bereit, Junior Jack bei der Suche nach Schwester Lula zu helfen. Zumal die Bösewichte für diverse Schreckenstaten verantwortlich sind und ein hohes Kopfgeld auf sie ausgelobt wurde. In ihrem fiesen Versteck im Dickicht irgendwo in Texas kommt es zum finalen Hauen und Stechen. Bis dahin werden wir glückliche Leser von diesem hochliterarischen Meisterwerk aufs Beste unterhalten. Obgleich die Geschichte bitterböse ist und eine Menge Menschen und Tiere darin das Zeitliche segnen, hat der geniale Lansdale diese Unannehmlichkeiten in große Sprache gepackt. Außerdem: Ein Liliputaner kann auch Philosoph sein und nachts mit einem Teleskop die Sterne beobachten. Und wenn dann noch eine patente Dame auftaucht, die ihr Prostituiertenhandwerk aufgibt, um ihrem frischen Geliebten Junior Jack bei der Heimholung von Schwester Lula zu attestieren ….

Ach, lesen sie besser selbst!

* * *

Joe R. Lansdale, Das Dickicht, 331 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, Tropen Verlag, Stuttgart 2014, ISBN: 978-3-608-50135-3, Preis: 19,95 Euro

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