Die Geschichte des Jazz und seiner größten Stars von der Klassik bis zur Moderne – Zum senjazzionellen Buch „100 Jahre Jazz“

Philippe Margotin, 100 Jahre Jazz, Von der Klassik bis zur Moderne: Die größten Stars. © Delius Klasing

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Über den vor „ungefähr um 1900 in den Südstaaten“ der durch Kolonialkriege Vereinigten Staaten von Amerika (USA) „entstandene, ursprünglich überwiegend von Afroamerikanern hervorgebrachte Musikrichtung, die in vielfältiger Weise weiterentwickelt wurde, häufig im Crossover mit anderen Musiktraditionen und Genres“, wie es bei Wikipedia heißt, über diese „Negermusik“, also über die Musik derer, die als Sklaven aus Afrika oder dessen Vorfahren als Sklaven aus Afrika kamen und deren Haut sehr dunkel oder fast schwarz ist, Neger leitet sich vom Französischen nègre, spanisch negro, lateinisch niger für „schwarz“ ab, wurde wieder ein Buch geschrieben. Dieses Mal von Philipp Margotin.

Über dessen Buch notiert der Verlag Delius Klasing, der das Werk Margotins für deutschsprachige Lande an die Leute bringt, dass „auf mehr als 400 großformatigen und reichbebilderten Seiten die wichtigste Musikrichtung des letzten Jahrhunderts“ dargeboten werden würden und zwar „in Form einer kompletten Stilgeschichte und mittels eines Panoptikums von Porträts der grandiosen Stars, die mit Trompete und Posaune, Saxofon und Vibrafon, Klarinette, Gitarre und Schlagzeug diese Gattung geprägt und populär gemacht haben und nicht zu vergessen die Sänger/innen.

In zwei Hauptkapitel ist der Band gegliedert, die identisch sind mit den prinzipiellen Epochen des Jazz.Zunächst die Anfänge in New Orleans mit dem Hot Jazz und die Swingära der großen Bigbands mit ihrengenialen Solisten. An erster Stelle steht hier Louis Armstrong, gefolgt von Dutzenden weiterer illustrer Namen: Duke Ellington, Count Basie, Sidney Bechet, Benny Carter, Tommy Dorsey, Artie Shaw… Aberauch der Hot Club de France mit Django Reinhardt und Stéphane Grappelli wird hier gebührend
gewürdigt.

In der zweiten Epoche entfaltet sich der Jazz in seiner ganzen Differenziertheit. Angeführt wird dieser Abschnitt von den großen Diven Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Mahalia Jackson u.a. Dann geht es um die aufregenden Entwicklungen der Nachkriegsjahre: Bebop, Cool Jazz, West Coast Jazz, Third Stream, Hard Bop, Soul Jazz sowie die allerneuesten Klangwelten. Auch hier pralle Porträts von allem, was Rang und Namen hat: Charlie Parker, Miles Davis, John Coltrane, Thelonious Monk, Stan Getz sowie eben Carla Bley, Jan Garbarek, Keith Jarrett und Esbjörn Svensson. Künstlerbiografien, Stilmerkmale,
Karrierehöhepunkte, persönliche Geschichten und Fotos satt. Die Musik dazu stellt sich von selbst im Kopf ein.“

Insgesamt bietet Martotin 63 Porträts, die sowohl eine Kurzbiografie als auch einen Lebenslauf mit den bedeutenden Daten des musikalischen Wirkens beinhalten, und somit eine „fantastische Reise“, wie er in der Einleitung schreibt, in das Leben und Werk und also „mitten hinein in die Geschichte des jungen, dynamischen Amerika, ohne die wenigen Europäer zu vergessen, denen es gelang, im Jazz Furore zu machen.“

Das aus dem Französischen von Sarah Pasquay und Elisabeth Szilagyi-Westphal übersetzte Werk über die größten Stars des Jazz von der Klassik bis zur Moderne ist senjazzionell.

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Philippe Margotin, 100 Jahre Jazz, Von der Klassik bis zur Moderne: die größten Stars, 424 Seiten, 195 S/W Fotos, Format 21,8 x 29,2 cm, gebunden, Delius Klasing, 1. Auflage 2017, ISBN: 978-3-667-10607-0, Preise: 59,90 EUR (D), 61,60 EUR (A)

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