„Drum immer weg mit ihnen!“ – Ausstellung „Luther, Bach – und die Juden“ im Berliner Dom

Berliner Dom.
Berliner Dom. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Morgen wird in Berlin die Ausstellung „Luther, Bach – und die Juden“ des Bachhauses Eisenach im Berliner Dom, Kaiserflur, am Lustgarten eröffnet.

„Von Luthers berüchtigten antijüdischen Schriften über die Frage des Antijudaismus in Bachs Passionen bis hin zu der Wiederentdeckung von Bachs Musik in Kreisen des Berliner jüdischen Bürgertums in Aufklärung und Romantik“ solle „die Frühjahrsausstellung des Bachhauses Eisenach im Berliner Dom“ laut Pressemitteilung von Artefakt Kulturkonzepte vom 28.2.2018 führen.

Zuvor und vor allem zuerst wurde die Ausstellung 2016 in Eisenach gezeigt.

Martin Luther hatte 1543 dazu aufgerufen, die Synagogen der Juden zu verbrennen und sie aus dem Land zu treiben: „Drum immer weg mit ihnen!“. Das gelang den mehr oder weniger christlichen Judenfeinden und Faschisten besonders zwischen 1933 und 1945.

Immerhin würde „die Evangelische Kirche Luthers antijüdische Schriften“ heute „als „Dokumente der Schande“ bewerten, heißt es in der Pressemitteilung und auch, dass „Luthers theologisch begründeter Judenhass und sein Aufruf zur Gewalt an Juden … über Jahrhunderte in den Gebieten der Reformation wirksam“ blieben. „In Johann Sebastian Bachs 52 Titel umfassenden privaten ‚Theologischen Bibliothek‘ finden sich auch solche, welche die – nach Luther – ‚ewige Verdammnis‘ der Juden thematisieren. Ist auch Bachs Kirchenmusik hiervon beeinflusst, wurde er in seinen Passionsmusiken gar selbst, wie manche gemeint haben, zum „gewaltigen Gestalter lutherischer Judenpolemik“?“

Viele Frage, eine Ausstellung, die Antworten auf vorgenannte Fragen gibt. Zugleich ginge es um die Wiederentdeckung von Bachs Musik in Aufklärung und Romantik, die der deutsche Komponist, Kantor, Orgel- und Cembalovirtuose des Barocks vor allem der Bach-Liebe und Bach-Pflege eines bürgerlichen Berliner Judentums verdankt.

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