Eine Woche Spektakel zum 30. Jahrestag des Mauerfall – Irre, aber wahr: Über Berlin soll eine Wolke der Freiheit schweben

Kunstinstallation Poetic Kinetics vor dem Brandenburger Tor. © Patrick Shearn of Poetic Kinetics, kuratiert von Kulturprojekte Berlin

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). In Berlin soll es vom 4. bis zum 10. November 2019 eine Woche Spektakel geben aus Anlass des 30. Jahrestages des Mauerfalls und (sic!) der „friedlichen Revolution“.

Warum nicht 30 Tage feier oder nur drei? Vielleicht reichte für mehr als sieben Tage das Geld nicht und für die Wichtigtuer und Verklärer hätten drei Tage nicht gereicht. Man weiß es nicht, man steckt nicht drin.

Jedenfalls rief der Soze Michael Müller, der sich von seiner Frau getrennt haben und bereits ausgezogen sein soll, heute unter dem Kreuz der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg als sogenannter Regierender Bürgermeister der Migranten-Metropole Berlin zur „Festivalwoche“ auf. Was es groß zu Feiern gibt, das weiß niemand. Der Senat genannten Regierung aus SED-Nachfolgern, Sozen und Gerne-Grünen gelingt nichts. Rückwärts immer.

In einer Pressemitteilung der Kulturprojekte Berlin GmbH, in dem Klaus Lederer von der SED-Nachfolgepartei als Vorsitzender im Aufsichtsrat sitzt, vom 19.8.2019 wird Müller wie folgt zitiert: „30 Jahre Mauerfall bietet die Gelegenheit, zurück und nach vorne zu schauen. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger anregen, ihre Erinnerungen und ihre Erwartungen noch einmal in unser aller Gedächtnis zu rufen. Die ernsthafte Auseinandersetzung mit der Zeit seit dem Mauerfall und gleichzeitig das Gedenken an diese historischen Tage sollen hier in Berlin für alle sichtbar werden und alle sollen mitmachen können. Wir wollen Bilder herstellen, die um die Welt gehen, weil wir für unsere Stadt als freie, offene und tolerante Hauptstadt unseres Landes werben wollen. Ich freue mich, wenn Menschen dazu auch über die Generationen hinweg ins Gespräch kommen. Der Wert der Friedlichen Revolution kann so erneut vermittelt werden.“ Blablabla.

Viel wichtiger für echte Berliner und die zugereisten, die die echten Berliner verdrängen, ist es zu wissen, dass für die Tage über eine Millionen Massentouristen erwarten werden. Da wünschen auch wir uns die Mauer wieder.

Für die touristischen Massen und den Rest, der noch Platz findet, solle ganz Berlin zu einer „Geschichtswerkstatt“ werden. So viel Blabla war selten.

Außerdem solle eine Freiheitswolke“ durch Berlin schweben. Besser wäre es, Müller und seine Männer und Frauen sowie alle Mitglieder und Mandatsträger von SPD, Die Linke sowie Bündnis 90/Die Grünen würden schweben: weg und für immer – von mir aus auch vom Flughafen Tegel, der funktioniert wenigstens.

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