Ganz in Weiß und ohne Blumenstrauß – Zur Ausstellung „Durchdringung“ von Annika Grabold

Ganz in Weiß in den Opelvillen in Rüsselsheim. © 2018, Foto: Annika Grabold

Rüsselsheim, Deutschland (Weltexpress). Am Sonntag, 28. Oktober 2018, wird um 16 Uhr die Ausstellung „Durchdringung“ von Annika Grabold in der Schleuse der Opelvillen eröffnet, die bis zum 2. Dezember 2018 besichtigt werden kann.

Die 1995 in Langen geborene Künstlerin studiert seit 2014 an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und absolvierte zu Beginn dieses Jahres ein Auslandssemester in Tallinn an der Estonian Academy of Arts. Nach Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland und Europa erhält sie in der Schleuse ihre erste Einzelschau.

Der erste Blick, das erste Bild: ein Raum ganz in Weiß und ohne Blumenstrauß.

Was will uns die Künstlerin damit sagen, deren Intention Simon Lunkenheimer laut Pressemitteilung der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim vom 22.10.2018 wie folgt beschreibt: „Da stetig mehr und mehr Fotografien, Bilder und Schnappschüsse entstehen, scheint es schwierig, der auf das Individuum einbrechenden Bilderflut zu entkommen. Welche Bilder uns erreichen, bestimmen hierbei zumeist Agenturen und Algorithmen, sowie Redakteur*Innen und Kurator*Innen. Immer seltener scheinen die alltäglichen, aber auch professionellen Fotografien dabei eine eingängige ästhetische Erfahrung zu ermöglichen. Stattdessen beobachtet man nicht erst seit Instagram, wie die Alltags- und kommerzielle Fotografie sich sowohl inhaltlich als auch medial an (abgeschmackten) Klischees bedient. Für ihre Arbeit ‚Durchdringung‘ (2018) … hat Annika Grabold diese Problematik und ihre Kritik in Form einer Fotoinstallation manifestiert. Die Künstlerin zeigt mit „Durchdringung“ nicht einfach ein kulturpessimistisches Gegennarrativ. Viel eher ermöglicht die facettenreiche Arbeit eine ästhetische Erfahrung, die über Klischees erhaben ist, obwohl sie jene auf kreative Art nutzt, um dann mit den Sehgewohnheiten des Rezipienten zu brechen. Was auf den ersten Blick bekannt aussieht, ist auf den zweiten Blick ein Rätsel, fast wie in Platos Höhle.“

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