Matera als Mahlzeit oder Bestes aus der Basilikata in der Berliner Trattoria a‘ Muntagnola

© 2019, Photo: Fritz Hermann Köser

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Dass die Trattoria a‘ Muntagnola für Pino und Vino, Basilikata und Mama steht, das weiß in Berlin jeder Besseresser.

Beinahe von Beginn an – die Eröffnung liegt lange zurück, sie war im  Juli 1991 – gab es in diesem mit Backsteinwänden und Fensterfronten, Holzbalken an der Decke und getrockneten Peperoni-Zöpfen, die von der Decke hängen, Bildern an der Wand und allerlei Flaschen mit Spirituosen und vor allem Wein an der Bar, die Küche des Mezzogiorno. Besonders die Küche der ländlich-bergigen Region der Basilikata, wo die Hausfrau extrem einfach, aber allemal aromenreich kocht und schmort, wird guten Gästen ans Herz gelegt.

Pino Bianco inmitten seiner Gäste. © 2017, Photo: Fritz Hermann Köser

In diesem Jahr wird dabei Bezug auf die EU-Kulturhauptstadt Matera genommen und auch ein Besuch empfohlen. Keine Frage: Pino Bianco ist einer der besten Botschafter der Basilikata in Berlin. Und bei ihm geht die Liebe zur Heimat auch durch den Magen.

Schmorgerichte wie „Kaninchen und Lamm im Ofen mit Kartoffeln und Rosmarin“ seien typisch, sagt er, „aber auch Zutaten wie wilde „Zwiebeln, Löwenzahn, Sauerampfer, Zichorien.“ Und in diesem rustikalen und lebensbejahenden, bunten und lebhaften Restaurant in der Berliner Fuggerstraße schmecken sie einfach famos.

© 2019, Photo: Fritz Hermann Köser

Dass Kochen Arbeit ist, aber auch eine Freude, die mit der Wertschätzung der Produkte einhergeht ist, das sieht der Gast, denn in die Küche kann man gucken. Und etwas lernen.

© 2019, Photo: Fritz Hermann Köser

Pino Bianco: „In den ersten Jahren in unserer Trattoria lernten die Deutschen von uns, was es heißt, selbstgemachte Pasta, lukanische Wurstspezialitäten wie Soppressata, Capocollo und Pancetta, Saubohnen (Fave), wilde Rübenblätter und gefüllte Zucchiniblüten zu essen und ich denke, dass sie froh waren und auch sind, dass wir zeigen, dass Italien eigenständige Regionalküchen hat und unendlich mehr als Spaghetti und Pizza bietet.“

© 2019, Photo: Fritz Hermann Köser

Dass muss man so sagen und schmecken. Wir, darunter ein Kollege vom Magazin GASTROSOFIE, wurden verwöhnt. Fritz Hermann Köser schreibt (27.3.2019): „Wurst- und Käsesorten aus der Region, Pecorino, mit und ohne Trüffel, und Ricotta. Der Trüffel verleiht dem Käse eine besondere Note, aber Salsiccia und Salami, tiefrot und fettglänzend, fallen ebenfalls herrlich pikant aus. Nichts für Veganer. Und auch nichts für Kalorienzähler. Ein Löwenzahnherz-Salat beruhigt das Gewissen in Sachen Gesundheit recht schnell, in seiner Mitte thront eine Sardellen-Kapern-Creme. Salziges Fischaroma paart sich hier wunderbar mit dem säuerlich-scharfen Geschmack der Kapern. Eher süß-sauer fällt eine weitere Vorspeise aus, Caponata. Gekochte Auberginen, fein zubereitet mit Tomaten, Sellerie, Rosinen, Sellerie, Mandeln und Pinienkernen. Hinter der „Favette e Cicoria“ verbirgt sich Saubohnenpüree mit Löwenzahn. Diese dicke Bohne fristet nach wie vor in den Küchen ein eher stiefmütterliches Dasein, zu Unrecht, wie das angenehme, leicht nussige Aroma des sehr sättigenden Pürees beweist. Ganz leicht hingegen die hauchdünnen Zucchinischeiben, gefüllt mit Garnelen und Minze, in einer Soße aus Zitrone und Minze. Ideal für heiße Sommertage.

© 2019, Photo: Fritz Hermann Köser

Dann bringt die freundliche Mitarbeiterin einen großen Käselaib herbei. In dem befinden sich Stücke von besagtem Pecorino mit Trüffeln. Sogleich fügt sie heiße, hausgemachte Nudeln hinzu und zaubert mit Gabel und Löffel die Taglioni „cacio e pepe“, wohl der Höhepunkt des Abends. Da bleibt dann kaum noch Platz für den Fleischgang, hier Ossobuco mit Polenta. Das Schmorfleisch um den großen Knochen, es stammt vom Kalb, ist sehr zart geraten, wirkt aber auch gänzlich ungewürzt. Da kann dann jeder nach eigenem Belieben nachhelfen, auf dem Tisch steht neben Salz und Pfeffer auch eine pikante Soße…

© 2019, Photo: Fritz Hermann Köser

Alleine das Semifreddo, hier ein Rosenparfait mit Limoncello-Soße, lohnt den Besuch. Genauso wie das Kaffee-Panacotta mit einer ebensolchen Soße. Das Ganze wurde noch mit einigen knusprigen Kaffeebohnen garniert. Wer braucht da noch einen Espresso?“

Wohl wahr, aber man möchte weiterhin authentischen Wein aus der Basilikata und gerne wieder eine Mahlzeit aus Matera und umzu.

Trattoria a‘ Muntagnola

Fuggerstraße 27, 10777 Berlin

Mehr Infos unter: www.muntagnola.de

Kontakt: Telefon: (030) 211 66 42, E-Mail: trattoria@muntagnola.de

Öffnungszeiten: täglich von 17 Uhr bis Mitternacht

Anzeige

Vorheriger ArtikelInternationaler Frauentag. Der überraschende Feiertag – nur echt in Berlin
Nächster ArtikelWas verbindet Beth Gibbons von Portishead, Henryk Gorecki und Theresa May? Der 29. März 2019