Nicht nur in Herford ist die Realität … absurder als jeder Film

Die Realität ist absurder als jeder Film, oder? (Bild aus der Broschüre "Guide Die Realität" zur Ausstellung "Die Realität ... ist absurder als jeder Film" im Museum Marta Herford. © 2019, Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow

Berlin, Herford, Deutschland (Kulturexpresso). Im Marta Herford läuft eine Ausstellung mit dem Titel „Die Realität … ist absurder als jeder Film“. In diesem Museum für zeitgenössische Kunst, das an sich schon einen Besuch wert ist und zwischen 2001 und 2005 in der Goebenstraße unweit vom Bahnhof in Herford gebaut wurde, läuft diese Ausstellung seit dem 2. März 2019 und noch bis 10. Juni 2019.

Auf der Heimatseite des Museums und auch in einer „Guide“ genannten Broschüre zur Ausstellung wir von Heimat als etwas gefaselt, das keinen Ort habe.

In einer Einladung zu einer Pressekonferenz am 28. Februar 2019 ist der erste Satz ein Fragesatz, der da lautet: „Was bedeutet es, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, die ‚Heimat‘ nicht fest mit einem Ort verbindet, sondern das Unterwegssein als identitäts-stiftend erfährt?“

Nun, erstens ist die Gesellschaft ein Ort und zwar einer konfligierender Interessen, zweitens Heimat sogar eine Seite, jedenfalls im Weltnetz, und drittens auch in der wirklichen und nicht nur in der virtuellen Welt ein Ort, in den man hineingeboren wird. Und selbst diejenigen ohne Haus und Hof, die zu den fahren Völkern gehören, reise in der Regel in einem überschaubaren Lebensraum rum.

Das gilt auch für Orte in Israel, die als Wahlheimat gewählt werden, an denen man sich niederlässt, um sich zu Hause zu fühlen, ohne dort geboren oder großgeworden zu sein.

In der Ausstellungsbroschüre heißt es zum Staat Israel, dass er „eine vergleichsweise junge Nation“ sei „und seine Bewohner … bis heute aus allten Teilen der Welt“ kämen. Mit anderen Worten: Israel sei keine Heimat, sondern „ein Vielvölker- oder Nationalitätenstaat, der nicht nur auf einem gemeinsamen Territorium basiert, sondern auch mit einer Vielzahl von Migrationsgeschichten verbunden“ sei.

Wer das für wirres Zeug und Israel für einen Judenstaat hält, der weiß auch, dass die Realität absurder ist als jeder Film.

Dass die „absurde Sinnsuche“ nur Künstler wie Yael Bartana, Guy Ben-Ner, Keren Cytter, Omer Fast und Roee Rosen widerfährt, das ist gut so.

Bewegte Bilder und Ballaballa-Musik, die einer Marter nahe kommen, bietet dieses Video von Marta TV.

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