Queen Elizabeth II. in Gemälden, Fotografien, Briefmarken, Münzen und Medaillen aus der Sammlung Luciano Pelizzari – Ausstellung „Legende Queen Elisabeth II.“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Ausstellung
Auf dem Weg zur Ausstellung "Legende Queen Elisabeth II." im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. © 2018, Foto: Eva-Maria Koch

Völklingen, Saarland (Kulturexpresso). „Es war nicht geplant, dass das Datum der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle mit der Ausstellungseröffnung zusammenfällt“, erklärt verschmitzt lächelnd Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des saarländischen zum Kultur- und Sciencecenter umfunktionierten Ex-Stahlproduktions-Weltkulturerbes auf der Pressekonferenz im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Er ergänzt: „Wir hatten das Datum schon früher festgelegt“ und fügt an, dass die Ausstellung „Legende Queen Elisabeth II.“ die dritte Ausstellung zum Thema Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland und die Motivation der „Brexit“ sowie die Zeitgeschichte gewesen sei.

Die 450.000 Euro teure Ausstellung mit ihren 1.500 Exponaten umfasse vier Stränge: 1. Die geschichtliche Biografie der Queen von ihrer Geburt bis heute, 2. Die über Jahrzehnte hinweg entstandene Sammlung Luciano Pelizzaris mit Fotos unterschiedlicher Künstler (Leibovitz e.a.), 3. eine historische, millionenschwere Briefmarkensammlung aus dem gesamten Commonwealth mit Queen- und Königsfamilie-Portraits, „vor der sich Philatelisten aus der gesamten Welt hinknien“, so Prof. Grewenig, „samt blauer und roter Mauritius und die schwarze Penny Black. Die Briefmarkensammlung der Queen ist die größte der Welt.“ und 4. Erinnerungsporzellan aus der Sammlung Marina Minelli. Es sind historische Porzellane und Teeservice, die speziell anlässlich der Krönungs- und Hochzeitszeremonien der britischen Königs-und Königinnenhäupter speziell angefertigt wurden. Das Krönungsporzellan der Queen – ein Musthave für alle Briten, so Prof. Grewenig. Prince Harry und die zukünftige Prinzessin Meghan sind noch nicht dabei – sie heiraten heute!

„Und nun hier ein Goldschatz“, lockt Ausstellungsleiter Frank Krämer die zahlreich erschienene Pressemeute zu gesicherten Glasvitrinen – Goldmünzen mit Konterfeis Elisabeth II. und auch ihrer Familie.
Ob denn auch etwas anderes gezeigt werde als nur die Hochglanzseiten, will eine Kollegin wissen –
an Bildern wären hier zu erwähnen das ungewöhnliche Portrait Lucian Freuds, Andy Warhols respektabler Siebdruck in bekannter Manier, den er zwei Jahre vor seinem Tod fertigte oder auch „God save the Queen“ von Jef Aerosol, der sie in seinem Sprühlackportrait einfach zusammen mit einem „Sexpistols“-Mitglied auf ihrem Plattencover „God save the Queen“ abbildet, auch das Drama um den Tod Lady Dis wird dokumentiert.

Herausragend und beeindruckend ist nach wie vor die Haltung der jungen, extrem hübschen Elisabeth, die in den Kriegsjahren gegen Nazi-Deutschland ihrem Volk schon als Adoleszente in Radioansprachen Mut machte „Wir als Kinder…“ und auch lernte, Lastwagen zu fahren und zu reparieren. Die zu sehenden Fotos und zu hörenden Radioauszüge aus dieser Zeit zeigen den Mut und edlen Charakter dieser unvergleichlichen Ikone.

„Die Queen ist die am meisten dargestellte Person des 20. Jahrhunderts“, sagt Prof. Grewenig, „die alle Präsidenten der USA und Deutschlands getroffen hat, um nur zwei Beispiele zu nennen.“

„Mein Sohn sagt, die Queen sei wie seine Großmutter für ihn“, erzählt eine französische Kollegin. Ja, sie hat uns alle schon seit unserer Geburt begleitet und dank ihrer Disziplin bis heute, bis sie sich durch Charles eines Tages in den wohlverdienten Ruhestand versetzen lassen wird.

Wird ein zehnminütiges Video am Anfang der Ausstellung die Queen-Fans und Royalty-Interessierten heute vom Fernseher weglocken, wenn Millionen vor den TV-Empfängern die Prunkhochzeit ihres Enkels Harry mit Meghan gebannt verfolgen? Sicher in der Folgezeit – gerechnet werde mit 50.000 Besuchern, meint Prof. Grewenig.

Die Ausstellung in der Völklinger Hütte findet vom 19. Mai 2018 bis zum 6. Januar 2019 statt.

Anzeige

Vorheriger ArtikelZur Person: Antje Rößler
Nächster ArtikelGefangen in Chaos – Annotation um Buch „Internat“ von Serhij Zhadan