Wortgewand. Ein Gedicht

Rainer Anton Niedermeier im April 2018 im Roten Salon der Volksbühne in Berlin-Mitte
Rainer Anton Niedermeier. Dichter: RAN. © 2018, Foto/BU: Andreas Hagemoser

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Inspiriert von der Wortgewalt, Sprachgewalt, Direktheit und Kühnheit RANs, der wie ein Fels in der BRANdung steht. RAN ist die Abkürzung, sind die Initialen von Rainer Anton Niedermeier. Wortgewand. Ein Gedicht. Wenn nicht RAN gewidmet, (wäre es) so doch ohne ihn so nie entstanden.

Wortgewand

Wortgewandt umschrieben
innerlich getrieben
Klarstellung
Alleinstellung
Aufhellung
Aufklärung
Wortumhüllt
eingepackt
Aufgefüllt
Angefüllt
Satt

ran-poetry.de
http://ran-poetry.de/

Ran is dran! Ein Geburtstagsgedicht für Rainer Anton Niedermeier

Rainer Anton Niedermeier
ist kein Niederschreier.

Ein Kommentar in Wortgewand

Was bei der AfD-Demo, der Demonstration der Alternative für Deutschland, und der Gegendemo störte, war das Niederschreien, das, was alle können und wofür man keine Argumente brauchte.

Ja, wir lasen bei den Kollegen, die Demo der AfD in Berlin hätte 5.000 Mitläufer gehabt, die Gegen-Demo habe 25.000 auf die Beine, Barken und Barkassen gebracht. Für die, die nicht rechnen können, wurde sogleich hinzugefügt, das seien viel mehr und fünfmal soviel. Soweit, so gut. Politische Auseinandersetzung, friedliche, ist gut. Dazu gehört in einem Lande der Meinungsfreiheit wie der Bundesrepublik Deutschland, dass man seine Meinung sagen kann, nicht nur zuhause. Dass man sie nicht zu flüstern braucht. Dass man sie am Stammtisch sagen kann, in Leipzig an einem Montag, in Hamburg oder auf Usedom an der Ostsee an einem Sonntag, in Bonn, in Köln auf der Domplatte, überall in Deutschland. Auf Helgoland, auch wenn Pakete dorthin extra kosten, worauf bei jedem Einkauf online hingewiesen wird.

Man kann seine Meinung sagen.

Sie in ein Wortgewand kleiden.
Wortgewandt darf man beneiden;
ein bisschen.
Wortgewandt darf man alles. Fast alles, wenn es im Rahmen der Verfassung und der Gesetze ist.

Gedanke, Wort oder Handlung

Was der Mensch kann oder tut, ist entweder Gedanke, Wort, oder Handlung.

Die Gedanken sind frei.

Die Worte. Man kann sie äußern. Oder schweigen.

„Reden ist Gold“, heißt ein Buch.
„Schweigen ist Gold“ ein Sprichwort.
Denken Sie selbst. Reden Sie selbst – oder lassen es bleiben.

Flüstern, sprechen, reden, singen, lobpreisen
alles ist möglich, alles ist edel.
Rädelsführer führen die Rede.

Handeln.
Das Wort ist mehrdeutig.
Handeln ist erlaubt.
Im Rahmen der Gesetze.
Im Rahmen der 10 Gebote.
Handeln ist Wirtschaft.

Niederschreien und einfach nur mehr sein als die anderen ist plump.
„Kommt alle“ hängt grau in einem Hinterhof.
Wozu? Habt ihr nichts zu tun? Warum alle?

Wer wirklich etwas zu sagen hat, wird gehört werden.

Wenn ein paar tausend wirklich nichts zu sagen haben, dann lasst sie doch.
Ignoriert sie doch. Es ist doch egal.

Aber, um Himmels willen: Lasst die Leute die Meinung sagen.

Die Meinungsfreiheit ist ein kostbares Gut.
Wer heute jemandem die Meinung verbietet, dem wird sie vielleicht einmal selbst verboten.
Niemand will das. Mund verbieten hatten wir schon.
Woanders. Hier, früher. Fast überall. in vielen Formen.

Denken vorschreiben. Mund verbieten. Es reicht.

Passt nicht in die Zeit.

Mund verbieten hatten wir schon.

Was wir jetzt brauchen, ist mehr, muss phantasievoller und anders sein.

Oder ehrlich und direkt.

Meinemeinung.

 

 

Aha.

Anzeige

Vorheriger ArtikelIch weiß, wo Du wohnst. Wir sehen uns. This is Where I Live – internationale Kunstkontakte
Nächster ArtikelExperimente bis der Arzt kommt – Zum Buch „Achtsames Schreiben“ von Sandra Miriam Schneider