Zeig Courage! Berlin feiert mit Live-Musik am Leopoldplatz

Musiker auf dem Zeig-Courage-Fest
Ralf Neubauer und Flora E. Bernhagen auf dem Fest "Zeig Courage!". Im Hintergrund live auf der Bühne die Seepferdchen-Band. © Foto/BU : Andreas Hagemoser, 2018

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Noch bis 22 Uhr wird auf dem Berliner Leopoldplatz unter dem Motto ZEIG COURAGE! gefeiert. Gegen 19 oder 20 Uhr werden die Stände der vielen Projekte abgebaut, die sich hier vorstellten: Zum Beispiel NARUD e.v., Veranstalter unter anderem auch eines jährlichen interkulturellen Fußballturniers, und die Kinderkunstwerkstatt Seepferdchen aus der Brüsseler Straße.

Zeig Courage – aber zeig dich

Kirche am Leopoldplatz am Wedding am U-Bahnhof Leo U6 und U9
Sonnenschein auf der Kirche am Leopoldplatz: Entspannte Stimmung auf dem Zeig-Courage-Fest. Auf der Bühne: KonstanThyme. © Foto/BU : Andreas Hagemoser, 2018

Ein Besucher mit einem Halskettchen mit einem Leuchter, den viele als jüdisch einordnen, beklagte sich über die geringe Werbung für das Festival. Spät und eher zufällig habe er von dem Fest erfahren und wünschte sich mehr Resonanz. Seiner Meinung nach sei nicht genug auf das Festival Zeig Courage hingewiesen worden.

Silke Fischbeck aus dem „Seepferdchen“ zeigte sich besser informiert und wusste, dass die Veranstaltung seit Wochen kommuniziert wurde.

Der Aufforderung Zeig Courage! wären wohl noch mehr Menschen mit Mut gefolgt, wenn sie von dem gut erreichbaren Open-air-Event gewusst hätten. Zum Leopoldplatz in Wedding, jetzt ein nördlicher Teil von Berlin-Mitte, führen zwei U-Bahn- und viele Buslinien, auch die Ring-S-Bahn und die in den Westen hineinfahrende Straßenbahn auf der Seestraße sind nicht weit weg.

Zeig Courage macht Musik

Stabbrot auf dem Leopoldplatz (Leo).
Feuerschale. Gemütliche Essenszubereitung auf dem „Zeig-Courage“-Fest am 19. September 2018 in Berlin. © Foto/BU : Andreas Hagemoser, 2018

Ein Bühnenprogramm, dass bis etwa halb sechs noch in der Sonne stattfand bei angenehm warmen Spätsommerwetter und eher hochsommerlichen 28-30 Grad, bildete die Klammer zu den vielen Einzelaktivitäten. Zwischen den Imperativen „Willkommenskultur aktiv leben!“ und Zeig Courage und dem englisch formulierten „I am Jonny“, das an „Je suis Charlie Hebdo“ erinnert immer wieder tolle Live-Auftritte im Halbstundentakt.

Silke Fischbeck trat mit Gesang und Gitarre auf, mit und ohne Kinder aus dem „Seepferdchen“.

Flora E. Bernhagen von der Flora-Medienwerkstatt Berlin und Ralf Neubauer von Get-up-Stand-up-TV treten auch mit der Wulaba-Band auf. Darauf wies auch der Moderator hin. Bei dem Wulaba-Projekt, wo es um Freiheit geht, sind Flüchtlinge beteiligt. Unterstützt wird die im Dezember 2015 von Menschen aus aller Welt gegründete Gruppe unter anderem von dem Flora-MW-Verlag. Die Musik umfasst viele Stile, politische Lieder, Reggae, Soul, aber auch traditionelle afrikanische Musik oder Hip-hop.

Die engagierte Flora E. Bernhagen hat auch schon mehrere Bücher veröffentlicht: aktuell die „Denk-Welle“, davor „Mauer-Brüche“ und zuerst „Kleines Rotbuch“. Die Lyrikbände verbinden Politik und Weltgeschehen mit Autobiographischem. Flora hat viel erlebt. Ihre Gedichte erzählen auch davon.

Bereits vor 18 Uhr auf der Bühne KonstanThyme, ein Straßenmusiker, den man außer auf der Straße im Weltnetz und auf CD finden kann.

Der Titel der CD ein bisschen so, wie es atmosphärisch auf dem Platz vorgelebt wurde: „Paradies und Das“.

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