Keinwanderführer – Annotation zum Buch „Eine Wanderung nach Italien“ von Willi Winkler

"Eine Wanderung nach Italien" von Willi Winkler. © Rowohlt Berlin

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Unser aller Old SZ-Recke Willi Winkler zog es im letzten Jahr nach Italien. Er hatte weder Spaß am Laufen, noch traf er interessante Gestalten oder kann uns in seinem trotzdem irgendwie geilen Buch besondere Geschichten vermitteln. Er lief zumeist allein und biss potenzielle Mitwanderer eher weg, als dass er ihnen ein Ohr schenkte. Er hat wenig von der Strecke zu berichten, zitiert ab und zu Nietzsche (missmutig) und erwähnt Orte, an denen Goethe abgestiegen ist. Sein Sohn war drei Tage (oder zwei?) mit von der Partie, gab dann aber auf. Wohl weil er spürte, sein Vater wollte allein sein. Aber warum? Ab und zu schildert WW ein Naturereignis, beschwert sich über Verkehrs-Rowdys und lärmendes Volk aller Art. Das Essen schmeckt selten, das Bier manchmal, der Weg ist beschwerlich, hin und wieder läuft er eine Stecke auf Pilgerwegen und holt sich in Kirchen seltsame Stempel, alle 25 Seiten kommt ein lustiger Satz.

Trotzdem ist das Buch irgendwie gut. Vielleicht weil es so knurrig ist, eigenbrötlerisch und ohne erkennbaren Sinn gedichtet. It`s a Sin? NO!

Bibliographische Angaben

Willi Winkler, Herbstlicht, Eine Wanderung nach Italien, 256 Seiten, Verlag: Rowohlt, Berlin, 1. Auflage, 18.10.2022,‎ ISBN: ‎78-3-7371-0110-3, Preis: 23 EUR (Deutschland), auch als E-Buch für 19,99 EUR erhältlich

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