Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Warum die Hamburger Kaufleute liebevoll „Pfeffersäcke“ genannt werden, beschreibt das Buch Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche sehr anschaulich. Grund ist ihre allumfassende Geschäftemacherei ohne jeden Skrupel, besonders im weltvereinigenden Kolonialgeschäft, insbesondere dem Sklavenhandel, waren Hamburger maßgeblich beteiligt.
„Der deutsche Kolonialismus entstand im Zusammenspiel von Kaufleuten, Bankiers und Reedern, für die der außereuropäische Handel seit Langem eine ihrer wichtigsten Einnahmequellen war“, schreibt Dietmar Pieper.
Wer mehr über die finstre, deutsche Kolonialgeschichte und das schmutzig verdiente Geld wissen will, ist hier sehr gut aufgehoben.
Pieper: „An der Härte, mit der viele Europäer ihre Interessen durchsetzten, hatte die Abschaffung der Sklaverei im Lauf des 19. Jahrhunderts nur wenig geändert. Die deutschen Kolonialherren in Afrika waren berüchtigt für ihre Prügelstrafen, Zwangsarbeit war unter ihrem Regime die Regel. Verschleiert wurde die Brutalität oft durch pädagogisierende Betrachtungen. So wurde die Zwangsarbeit in vollendeter Perversion zur zivilisatorischen Wohltat verklärt.“
Bibliographische Angaben
Dietmar Pieper, Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche, Wie hanseatische Kaufleute Deutschland zur Kolonialherrschaft trieben, 352 Seiten, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Verlag: Piper, München, 1. Auflage 2023, ISBN: 978-3-492-07167-3, Preis: 24 EUR (Deutschland), 24,70 EUR (Österreich)