Zur zweiten Präsentation der Sammlung Looser im Kunsthaus Zürich

Der neue Chipperfieldbau in Zürich. © Kunsthaus Zürich

Zürich, Schweizerische Eidgenossenschaft (Kulturexpresso). Zur zweiten Präsentation der Sammlung Looser im Kunsthaus Zürich, die von Philippe Buttner kuratiert wird, sollte man gehen, um dieses Mal Werke des italienischen Künstlers Giuseppe Penone zu sehen.

Dem Kurator gilt Penone als „einer der führenden Vertreter der Arte Povera“. Zu diesem Begriff wird in einer Kunsthaus-Pressemitteilung vom 28.11.2024 wie folgt informiert: „Der Begriff wurde 1967 vom italienischen Kurator und Kunstkritiker Germano Celant eingeführt. Er meinte damit das Schaffen von Kunst ohne die Einschränkungen traditioneller Praktiken und Materialien. Seine Texte und einige wichtige Ausstellungen gaben einer Reihe junger italienischer Kunstschaffenden von Mailand bis Rom eine gemeinsame Identität. Neben Penone gehörten etwa auch Giovanni Anselmo, Luciano Fabro, Jannis Kounellis, Mario Merz und Michelangelo Pistoletto zur Arte Povera.

Die Vertreter der Bewegung arbeiteten auf ganz unterschiedliche Weise und schufen Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Installationen, realisierten aber auch Performances. Für die Entfaltung der Arte Povera waren die späten 1960er- und frühen 1970er-Jahre besonders fruchtbar. Die Bewegung, die auch als der italienische Beitrag zur Konzeptkunst verstanden worden ist, bleibt aber bis heute einflussreich.

Von Giuseppe Penone sind in der Sammlung Looser Werke von 1983 bis 2005 vertreten. Eines seiner Hauptwerke in der Ausstellung ist «Respirare l’ombra» («Den Schatten atmen»), eine Installation aus duftenden Lorbeerblättern aus dem Jahr 2005. Der Lorbeer, seit der Antike ein Symbol des Ruhmes und der Weisheit, schafft in dieser Arbeit eine vielschichtige Erfahrung, die über das Sehen hinausgeht und alle Sinne anspricht.

Looser beschreibt seine Entscheidung, Werke der Arte Povera zu sammeln, als Teil seines Dialogs zwischen amerikanischen und europäischen Künstlern: ‚Ich wollte den Amerikanern mit ihrer abstrakten Kunst eine europäische Richtung gegenüberstellen. Da wurde ich auf die Arte Povera aufmerksam.‘

Penones Werke werden von Arbeiten geistesverwandter Künstler wie Lucio Fontana und Mario Merz begleitet. Zusätzlich sind Meisterwerke von Willem de Kooning, Anselm Kiefer, Sean Scully und anderen zu sehen, die die Präsentation abrunden und den Dialog zwischen verschiedenen künstlerischen Ansätzen vertiefen.“

Daß die Sammlung Looser seit 2021 „als langfristige Dauerleihgabe im Chipperfield-Bau des Kunsthaus Zürich zu sehen“ ist, das wissen Kenner und Kritiker. Nun ist die zweite Präsentation der Sammlung Looser im Kunsthaus Zürich ab 29.11.2024 im Kunsthaus Zürich zu sehen.

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