Bergwerke der Fantasie – Annotation zum Buch „Stäube“ von Clemens Meyer

"Stäube" von Clemens Meyer. © Faber & Faber

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Für halbgünstige 22 Euro gibt es im Leipziger Verlag Faber & Faber drei Erzählungen von Clemens Meyer zu lesen. Geschmückt mit schön morbiden Fotografien von Bertram Kober, ist der schmale Band trotzdem eine Augenweide.

Meyer steigt mit uns hinab in den Schacht, wo allerhand Geister und finstre Geheimnisse vielleicht auf uns warten. Möglicherweise geraten wir in Meyersche Alptraumlandschaften voll Schmerz und bitterer Wut.

Es sind die Bergwerke der Fantasie, die wir mit einem verletzten Höhlenforscher durchkraxeln. Es ist der finale Grund am Ende eines unendlich tiefen Gangs, der uns anzieht – und sei es, um das Verderben zu finden.

Der Tagebau nahm den Menschen die alte Heimat, ein Steinschlag der Familie den Vater. Oder ist das alles nur das Geschwätz eines alten, weisen Berggeistes, der mit geschürzten Lippen was flötet?

Flötentöne hin oder her, Meyer ist immer lesbar, selbst wenn es nur die Geschichten sind, also kauft euch endlich das Buch.

Bibliographische Angaben

Clemens Meyer, Stäube, Drei Erzählungen und ein Nachsatz, mit fotografischen Bildern von Bertram Kober, 128 Seiten, Format: 13,5 x 20,5 cm, fester Einband mit Lesebändchen und Schutzumschlag, Verlag: Faber & Faber, Leipzig, 1. Auflage, Frühjahr 2021,‎ ISBN: 978-3-86730-158-9, Preise: 22 EUR (Deutschland), 22,70 EUR (Österreich)

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