Der Palast der Prinzen Ferrero Fieschi oder Das Museum des Fürstentums von Masserano

Eine sehenswerte Decke im Museum des Fürstentums von Masserano. © Il Polo Museale Masseranese

Masserano, Provinz Biella, Region Piemont, Italien (Kulturexpresso). Wer kennt es nicht, das Fürstentums von Masserano?! Nun, von dem Fürstentum ist noch viel zu sehen, auch wenn es das nicht mehr gibt. beispielsweise sind die vielen Kirchen und Hallen des Palazzo dei Principi zu erkunden. Der Palast befindet sich in Masserano, das in der Region Biella in der italienischen Region Piemont liegt. Das Fürstentum lag in einem Deutschen Reich, da als heiliges und römisches bezeichnet wurde.

Damals hießt Masserano übrigens Masseran, auch Masséran geschrieben, was sich vom lateinischen Masseranum ableitet. Diese Stadt, in der heute höchstens 2 000 Einwohner und ein paar Dutzend wohnen, war einmal die Hauptstadt des Fürstentums Masseran, das sich am Rand der Alpen in der Po-Ebene befand. Das Gebiet des Fürstentums ist wie die ganze Provinz Biella reich an Archäologie und Architektur, Kunst und Kultur, von der Natur ganz zu schweigen.

Dafür möchte man sich in Masserano mehr als einen ganzen Tag Zeit lassen, denn alleine das historische Zentrum und der Palazzo Ferrero Fieschi, der ein wahrer Schatz ist, kann man sich Stunden aufhalten. Vom schlichten wie strenge Äußere sollten sich Besucher icht beedrucken lassen. Davon kann man auf die Kostbarkeit im Inneren keineswegs schließen. Phantastische Fresken, verzierte Kassettendecken und exquisite Stuckarbeiten machen den Palazzo zu einem prächtigen Palast, der einer fürstlichen Familie wohl würdig ist. Bevor der Palast 1867 an die Gemeinde Masserano verkauft wurde, war er die Residenz der Familie Ferrero Fieschi, die den Palast zwischen dem Ende des 16. und der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach unserer Zeitrechnung nutzte.

Der Palast von Masserano. © Il Polo Museale Masseranese

Der erste Kern des Palastes, der unter Claudia di Savoia Racconigi und ihrem Sohn Francesco Filiberto zwischen dem Ende des 16. und dem Beginn des 17. Jahrhunderts erbaut wurde, erstreckt sich über zwei Etagen und umfasst die ersten vier Säle des piano nobile sowie die Säle im zweiten Stock und den Torrione, der heute leider nicht mehr besichtigt werden darf. Die Säle des piano nobile zeichnen sich durch die schönen Holzkassetten an der Decke aus, die alle mit Tempera verziert sind, sowie durch die Fresken, die den oberen Teil der Wände schmücken, mit einem dekorativen Band, in dem sich Bilder mit biblischen Episoden befinden. Der erste der vier Säle beherbergt heute den sehr wertvollen Holzaltar aus der Kirche S. Theonestus, der in den 1980er Jahren hierher gebracht wurde und ein Werk des Bildhauers Bartolomeo Tiberino d’Arona ist.

Die Stuckarbeiten des Kamins sowie der ebenfalls aus Stuck gefertigte Dekorationsapparat, der den Fries des Tierkreises ziert, sind den Dekorationen der Galerie zuzuordnen, die den dritten baulichen Kern des Palastes bildet und von Francesco Ludovico Ferrero Fieschi und Francesca Maria Cristina Simiana di Pianezza anlässlich ihrer Hochzeit am 2. August 1660 in Auftrag gegeben wurde. Die Galerie, die heute in kleine Räume unterteilt ist und von der nur der erste Teil besichtigt werden darf, ist nicht weniger als 41 Meter lang, hat ein vollständig mit Stuck überzogenes Segmentgewölbe und endet mit der Privatkapelle des Fürsten. Das Vorbild für diese Galerie ist eine der beiden Galerien, die einst im Schloss Valentino in Turin existierten, und auch die Stuckdekoration weist bemerkenswerte Ähnlichkeiten auf, so daß neuere Studien die Stuckarbeiten von Masserano Giovan Luca Corbellino da Lugano zuschreiben, der in denselben Jahren genau in Valentino tätig war.

Der Rundgang im Inneren des Palastes endet mit drei Räumen, die möglicherweise zur Privatwohnung des Fürsten gehörten: der Raum des Aeolus, der Raum des Pluto und der Proserpina und der Raum der Allegorien, so genannt wegen der Darstellung der Allegorien der fünf Sinne im Gewölbe. Die Gemälde in den ersten beiden Sälen werden nach Ansicht der Gelehrten Carlo Francesco und seinem Bruder Giuseppe Nuvolone zugeschrieben und sind somit zeitgleich mit der Dekoration des Saals der Helden und Heldinnen.

Das alles im Palast der Fürsten Ferrero Fieschi ist sehenswert, doch auch die Stiftskirche, die Kirche von San Teonesto und die Kirche von Santo Spirito sollten besucht werden.

Der Palast der Prinzen Perrero Fieschi

Adresse: Via Roma, 188, 13866 Masserano BI, Italien

Kontakt: Telefon: +393455126696. E-Brief: associazionedonbarale@gmail.com

Heimatseite: http://www.polomusealemasseranese.it

Anmerkung:

Die Recherche wurde von Visit Piemonte unterstützt.

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