Salumi und Limoncello auf Tournee – Mit dem Projekt Girogusto wollen italienische Erzeuger deutschen Genießern die kulinarische Vielfalt ihrer Heimat näher bringen

© Girogusto

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Diese Italien-Reise geht ganz ohne schweres Gepäck, nervige Staus oder lästige Security-Checks. Man braucht nicht einmal irgendwelche Grenzen zu überschreiten. Es ist eine Reise der Sinne, eine Reise durch die Welt der Delikatessen. Ob deftige Schweinehaxe aus der Emilia Romagna, ob süße Cassata aus Sizilien, man lernt die Geschmäcker, Düfte und Aromen diverser Produkte aus allen möglichen Regionen kennen, als Zutaten eines köstlichen Menüs. Und deren Erzeuger gleich dazu. Denn die wollen so den deutschen Genießern die Vielfalt erlesener italienischer Spezialitäten näher bringen, mit „Girogusto“, einer Art kulinarischer Wanderausstellung. Das Projekt startete in Berlin, als weitere Stationen sind unter anderem München, Hamburg oder Düsseldorf geplant.

Im berühmten Berliner Ess-Tempel „Bocca di Bacco“ etwa beginnt das Mahl mit Aufschnitt. Der fällt ungewohnt delikat aus, entfaltet regelrecht Suchtpotenzial. Zu den Wurstwaren aus den Abruzzen zählt auch die „Salumi Tartufati“, eine mit Trüffeln veredelte Wurst. Zuvor ließen sich die geladenen Gäste, meist Gastronomen oder Medienvertreter, einen eiskalten Cocktail mit Limoncello, dem fruchtig-süßen Zitronenlikör aus Süditalien, schmecken. Heimat der Firma Nastro d´Oro ist die Gemeinde Massa Lubrense, die als Geburtsort dieser Spezialität gilt. Dort, im Ortsteil „Termini“, am äußersten Ende der
Halbinsel von Sorrent, liegt die Distillerie. Hergestellt wird nur mit ausgewählten Früchten und nach traditionellem Rezept. Die wildromantische Gegend, umgeben von den sagenumwobenen Felsen der Sirenen, gilt als Touristenattraktion. Direkt gegenüber liegt die Insel Capri.

Frische Pilze und erneut Wurst, diesmal aus dem lombardischen Ort Mantova, dienen als Zutaten für den dritten Gang, hausgemachte Orecchiette. Die „Öhrchen“ genannte Pasta-Sorte stammt aus Apulien. Ebenso ausgezeichnet mundet der zweite Hauptgang, eine Art „Surf and Turf“ auf Italienisch, im weitesten Sinne. Treffen doch auch hier Meeresfrüchte und Fleisch aufeinander, bloß wurde in diesem Fall eine Garnele mit einer hauchdünnen und leicht krossen Scheibe Schweinebacke umhüllt, eine würzige Sauce rundet das Ganze ab. Ebenso originell fällt das Dessert aus, Halbgefrorenes aus Melone mit Waldbeeren. Muss ja nicht immer Panna Cotta oder Tiramisu sein.

Edle Tropfen von Pierpaolo Pecorari aus Friaul – Julisch Venetien sowie von dem Weingut Lantieri aus der Lombardei begleiten das Menü, gerade die Weißweine bestechen durch ihre Frische und Mineralität. Der Digestif, erneut von Nastro d´Oro, entpuppt sich als reichlich und recht gesund – neben Nusslikör kredenzen die flinken Servicekräfte auch Bio-Limoncello, schenken dabei gerne nach. Und damit ist die kulinarische Reise beendet, es war ein wirklich gelungener Trip.

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