Vom Plattenbau ins Paradies des Kapitalismus – Annotation zum Roman „Was nicht gesagt werden kann“ von David Szalay

"Was nicht gesagt werden kann", ein Roman von David Szalay. © Claassen

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Was für eine furiose Lesetiefe, die ersten hundert Seiten des Romans: Was nicht gesagt werden kann sind großgroßgroß.

Präzise und unbarmherzig irren wir durch das Leben des ungarischen Allerweltsmannes Istvan. Durchaus erschüttert von den Verwerfungen der Gegenwart, ist dieser staubtrockene, im Grunde langweilige Kerl mit seiner Wahnsinnsstory (Mutter arm, ältere Nachbarin sexuell aufgeschlossen, Tennis kann er ein bisschen) ein Prototyp für ein Leben a là vom Tellerwischer zum Millionär: und wieder zurück zum schmutzigen Teller. Ein ForrestGump-artiger Wanderer durch die Welten, eine tragische Story von Auf und Abs, immer knapp am Abgrund, ist es eine Chronik über das Verschwinden einer Person, deren Leben nicht dem Mann Istvan gehört, sondern dem Wirbelwind des Zufalls. Furios und bretthart, zum Ende hin wird es etwas ruhiger und geht im eintönigen Fahrwasser auf.

Bewertung: 4,4 Punkte von 5 Punkten

Bibliographische Angaben:

David Szalay, Was nicht gesagt werden kann, Roman, 384 Seiten, Sprache: Deutsch, Übersetzer: Henning Ahrens, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Verlag: Claassen im Konzern Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin, 1. Auflage 16.10.2025, ISBN: 9783546101509, Preise: 25 EUR (Deutschland), 25,70 EUR (Österreich), auch als E-Buch erhältlich

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