Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Dass „der Hafen von Lissabon … der Ort“ war, „an dem sich für viele Exilant*innen die Möglichkeit einer Flucht aus dem faschistischen Europa verband“, das steht in einer Pressemitteilung des Berliner Maxim-Gorki-Theaters vom 13.12.2018 und auch, dass von dort die Schiffe in die Vereinigten Staaten von Amerika gingen, aber „für die meisten“ Lissabon „eine unüberwindliche … Schwelle zur Freiheit“ war. Ohne Ticket und Visum ging es weder an Bord noch nach Übersee.
Das Stück „Die Nacht von Lissabon“, das am 11. Januar 2019 auf der Bühne des Maxim-Gorki-Theaters seine Premiere haben soll, sei „der Bericht von Helen und Josef und ihrer verzweifelten Liebe auf der Flucht durch Europa“.
Hakan Savaş Micans Überschreibung und Bühnenfassung würde der Erzählung „Die Nacht von Lissabon“ von Erich Maria Remarque folgen, allerdings „auf einer heutigen Reise von Osnabrück über Zürich und Paris bis nach Lissabon“.
In dem Buch behandelt Remarque ein deutsches Emigrantenschicksal zur Zeit des Faschismus in Europa. Mican hingegen würde „die geographischen und zeitlichen Grenzen“ sprengen und „sein persönliches Reisetagebuch mit der Geschichte des Buches“ verwengen. Laut Pressemitteilung sei Micran „mit dem Videokünstler Benjamin Krieg … auf den Spuren Remarques durch Europa gereist“ und würde „mit Dimitrij Schaad, Anastasia Gubareva und einer vierköpfigen Live-Band ein Zeit und Raum ausmessendes Bild von Aufbruch und Nie-Ankommen“ zeichnen.
Was genau Mican von Flüchtlingen und der Festung Europa, Identität und Zugehörigkeit, Hoffnung, Wunsch und Wirklichkeit sowie Solidarität und vieles andere mehr erzählt, das werden wir sehen und berichten.