Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Wenn eine nicht profitorientierte Veranstaltung wie die Preisverleihung des Deutschen Schauspielpreises, der vom Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) ins Leben gerufen und während der Berlinale 2012 zum ersten Mal verliehen wurde, es tut, dann ist das eher gut als schlecht und aller Ehren wert, zumal sie nur durch ein breites ehrenamtliches Engagement der Schauspieler, Freunde und Förderer möglich wird.
Sie alle und noch viel mehr schaffen es, dass laut Pressemitteilung der Steinbrenner-Müller-Kommunikation vom 2.8.2019 „die Schauspielerin Christine Schorn … bei der Verleihung des Deutschen Schauspielpreises 2019 am 13. September für ihr darstellerisches Schaffen den Ehrenpreis Lebenswerk“ erhält.
Nach Katharina Thalbach (2012), Götz George (2013), Senta Berger (2014), Rolf Hoppe (2015), Armin Mueller-Stahl (2016), Hanna Schygulla (2017) und Peter Simonischek (2018) ist Schorn die achte Person, die diesen Preis bekommt. Der Filmkritiker und Radiojournalist Knut Elstermann werde die Laudatio halten.
Der Vorstand des BFFS begründet seine Entscheidung wie folgt: „Christine Schorn berührt und bewegt durch ihre unverwechselbare Schauspielkunst – auf der Bühne wie vor der Kamera. Sie spielt leise das Laute und das Leise mit gleichermaßen kraftvoller Intensität. Sie dient ihren Figuren und der Geschichte, die erzählt werden soll. Und doch ist sie immer – unüberhörbar – Christine Schorn. Mit geschlossenen Augen ‚erkennt‘ man sie, wenn man ihre Stimme hört: gedehnte Hast, beiläufige Behäbigkeit, kunstvolle Alltäglichkeit, Mutter, Freundin, Geliebte, Biest und Bittende – erlebtes Leben. Sie ist uneitel und bringt, wenn es gestattet ist und der Wahrheitsfindung dient, ihre Figuren mit zielsicherer Ironie über die Ziellinie in die Welt. Scharfzüngig wie zu Beginn in ‚Das Leben ist nichts für Feiglinge‘, wickelt sie uns Zuschauer durch den hintergründig verborgenen Schmerz um den Finger, ach: um alle zehn Finger. Man kann und will nichts anderes tun als: sie zu lieben. Dank ihrer Kunst hat sie den für viele so schwierigen künstlerischen Spagat zwischen den doppeldeutschen Schauspieltraditionen scheinbar mühelos geschafft. Wenn es denn gelegentlich Mühe gemacht hätte, war diese nicht zu sehen und nicht zu hören.“