Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Rowohlt Berlin hat mit „Krieg in Europa, Der Zerfall Jugoslawiens und der überforderte Kontinent“ ein couragiertes Buch herausgebracht. Auch wenn der Ukrainekrieg einen Anteil hat, ist es doch eine wunderbare Sache, wenn Rowohlt dem verdienten Südosteuropa-Korrespondenten Norbert Mappes-Niediek und uns wenigen Interessenten dieses Buch spendiert, nein ein Denkmal baut.
Der Zerfall Jugoslawiens und der überforderte Kontinent ist ein cooles Nischenbuch, umfassend und lesbar. Und im Gegensatz zur verquatschten und verquirlten Marie-Janine Calic, erfreut es unser sehnsüchtiges Balkanherz mit den wichtigsten Fakten und Ereignissen, die zum Krieg führten. Außerdem ist Mappes-Niedeck emphatisch am Mann und an der Frau, das haut alles hin und quält nicht den unschuldigen Leser mit dünkelhafter Besserwisserei (wobei wir wieder bei Calic wären). Auch die Rolle der EU wird kritisch beleuchtet, zudem wird das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag erklärt und alle Verbrecher und Verbrechen des Bürgerkriegs werden benannt.
Bibliographische Angaben
Norbert Mappes-Niediek, Krieg in Europa, Der Zerfall Jugoslawiens und der überforderte Kontinent, 400 Seiten, Verlag: Rowohlt Berlin, Berlin, 1. Auflage, 15.11.2022, ISBN: 978-3-7371-0126-4, Preise: 32 EUR (Deutschland), auch als E-Buch, ISBN: 978-3-644-01069-7, zum Preis von 26,99 EUR erhältlich