„Drachen-Rallye“ von Manfred Ludwig – Das Brett-, Würfel- und Kinderspiel ist uns ein willkommener Wurf

© Schmidt Spiele

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). So ist das bei kleinen Kindern. Denen kann man alles fast vorsetzen: Weihnachtsmänner, Gott und Jungfrau Maria, auch Drachen. Weil das bei großen Kindern auch noch funktioniert, die im Wesentlichen nur kalendarisch und biologisch gealtert sind, während das psycho-soziale und das sozio-kulturelle Alter auf kindlichem Niveau stecken geblieben ist, werden viele Spiele ab einem Kindesalter plus x angeboten.

Das Spiel „Drachen-Rallye“ von Manfred Ludwig, einem Grandseigneur der Spieleentwickler deutscher Zunge, der im Laufe seines 90-jährigen Lebens über 50 Spiele bei verschiedenen Verlagen veröffentlichte, bildet keine Ausnahme.

Vier Drachen in Gelb, Grün, Rot und Blau dürfen um die Wette fliegen, aber Achtung: Gegenwind wartet wie auch Rückenwind. Bevor überhaupt Wind weht dürfen die Spielerinnen und Spieler den Spielplan in die Mitte legen und das zweigeteilte Windrad zusammen- und in den Spielplan stecken. Nachdem zwei bis vier Spielerinnen und Spieler ihren Drachen wählten, suchen sie sich einen von zwei Würfeln aus und zwar den einen für „die etwas leichtere Version des Spiels“ oder den anderen für „ein bisschen kniffliger“, wie in der deutschsprachigen Anleitung zum Spiel mitgeteilt wird.

Zuerst muss mit dem Drachen eine Runde um die Vulkaninsel geflogen werden. Die Aufstellung erfolgt auf den gelben kreisrunden Feldern. Würfelt ein Spieler eine Zahl wie eins, zwei, drei oder vier, fliegt der Drache entsprechend weit. Wer auf einem grünen Feld landet, darf zwei Felder weiterfliegen. Wer auf einem roten Feld landet, muss zwei Felder „zurückflattern“. Auf dem einen Würfel befinden sich zudem eine grüne und eine rote Wolke. Grün steht für Rückenwind. Wer diesen Wind würfelt, darf die Windmühle ein, zwei oder drei Felder drehen und schiebt dadurch alle Figuren, sich auf einem der vier Windräder befinden, vor. Dabei kann ein Drache auf einem roten oder einen grünen Feld landen. Auch jetzt gilt: Er darf zwei Felder vor beziehungsweise muss zwei Felder zurück. Bei der roten Wolke muss das Windrad ein bis drei Felder zurückgedreht werden.

Im Unterschied zum Würfel mit der roten und grünen Wolke bietet der andere Würfel zwei blaue Wolken mit jeweils zwei Pfeilen. Das soll dem würfelnden Spieler sagen, er habe die Wahl zwischen Rücken- und Gegenwind.

Auf den ersten Blick und zwei, drei Runden scheint Drachen-Ralley ein fröhlicher wie kurzweiliger Zeitvertreib (nicht nur wegen der Viertelstunde Spieldauer) und zwar nicht nur für Vorschul- sondern auch für Schulkinder.

Auch als Spiel für die Kleinen mit ihren Großen wie den Großeltern ist Drachen-Ralley gut geeignet und ähnelt ein wenig an Nachmittage mit Mensch-ärgere-Dich-nicht. Das altehrwürdige Spiel wurde 1907 von Josef Friedrich Schmidt, der den Klassiker aller Brett- und Würfelspiele laut Wikipedia 1907 „in einer kleinen Werkstatt in der Münchner Lilienstraße“ entwickelte, in die Welt geworfen. Daher passt es prima, dass Drachen-Rallye unter dem Markennamen Schmidt läuft und bei der Schmidt Spiele GmbH in Berlin verlegt und vertrieben wird.

Und wer weiß, ob Drachen-Rallye nicht noch ein paar Preise gewinnt. In Dänemark wurde der auch bei uns willkommene Wurf von Ludwig „Kinderspiel des Jahres“.

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Drachen-Rallye, Manfred Ludwig, Redaktion: Meike Wilken und Nina Temme, Illustration: Anne Pätzke, Anzahl der Spieler: 2 bis 4 Spieler, Alter der Spieler: ab 5 Jahren, Dauer des Spiels: eine Viertelstunde, Verlag und Vertrieb: Schmidt Spiele, Artikel-Nummer: 40545, Preis: um 15 Euro.

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