Annotation zum Buch „Israelische Satiren für ein westdeutsches Publikum. Ephraim Kishon, Friedrich Torberg und die Konstruktionen ‚jüdischen Humors‘ nach der Schoah“ von Birgit Körner

„Israelische Satiren für ein westdeutsches Publikum. Ephraim Kishon, Friedrich Torberg und die Konstruktionen 'jüdischen Humors' nach der Schoah“ von Birgit Körner. © Neofelis Verlag GmbH

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Juden sind diejenigen, die dem jüdischen Glauben angehörigen. Wenn einer der Gläubigen meint, daß er seine Zugehörigkeit zu Leuten, die vor langer Zeit im hebräisch Jehud und Judäa genannten Land belegen kann, dann ist das wohl schon der Humor, den manche als jüdischen bezeichnen. Daß man damit Geld machen kann wie mit einem Schoah genannten großen Unheil, beispielsweise dem am Ende des Deutsches Reiches, als Mitglieder der Deutschen Arbeiterpartei, die zuvor in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei umbenannt wurde, regierten, das versteht sich wie Leute, die Geld aus dem Nichts schöpfen und das dann verleihen, auf die Verzinsung von Geld. Richtig, Reichtum und Religion gingen von Anfang an Hand in Hand.

Doch Humor ist das Thema, nicht der Mythos vom Heros, der Herrschte, als das Judentum um Priesterkönige aufgebaut wurde.

Birgit Körner hat als Literaturwissenschaftlerin Ephraim Kishon, der am 23. August 1924 als Ferenc Hoffmann in Budapest geboren wurde, und Friedrich Torberg, der am 16. September 1908 in Wien als Friedrich Kantor geboren wurde, an die Hand genommen beziehungsweise deren Werke. Kishons Vater hieß Hoffmann und Kishons Mutter Steiner. Tobergs Vater hießt Kantor und seine Mutter Berg. Ziemlich deutsch, oder? Warum sind die Werke von Kishon und Torberg Werke von Juden? Warum sind sie nicht Werke von Deutschen oder Radfahrern?

Da fällt mir ein Zitat aus dem Buch „Der schwarze Obelisk“ von Erich Maria Remarques ein:

„Da sehen sie es“, sagt Heinrich bitter zu Riesenfeld. „Dadurch haben wir den Krieg verloren: Durch die Schlamperei der Intellektuellen und durch die Juden.“
„Und die Radfahrer“, ergänzt Riesenfeld.
„Wieso die Radfahrer?“ fragt Heinrich erstaunt.
„Wieso die Juden?“ fragt Riesenfeld zurück.

Zurück zu den Juden mit ihrem Humor, zu Birgit Körner und Ephraim Kishon. Auf der Heimatseite des Neofelis-Verlages im Weltnetz heißt es dazu: „Seine ‚israelischen Satiren‘ erfreuten sich in der freien Übertragung durch Friedrich Torberg vor allem in den 1960er bis 1990er Jahren enormer Beliebtheit. Dabei wurde zunächst verdrängt, dass Kishon selbst Überlebender der Schoah war und seinen Humor als Überlebensstrategie entwickelt hatte. Bisher wurde die Bedeutung der Schoah für Kishons Schreiben nur unzureichend berücksichtigt.“

Wahnsinn, aber wahr: Jetzt sind das schon – schwuppdiwupp – „israelisch Satiren“. Wenn das nicht witzig ist, was denn? Wer sich dafür interessiert, wie Körner Kishon „entschlüsselt“, der greife zum Buch Israelische Satiren für ein westdeutsches Publikum Ephraim Kishon, Friedrich Torberg und die Konstruktionen ‚jüdischen Humors‘ nach der Schoah“.

Bibliographische Angaben:

Birgit Körner, Israelische Satiren für ein westdeutsches Publikum, Ephraim Kishon, Friedrich Torberg und die Konstruktionen ‚jüdischen Humors‘ nach der Schoah, 240 Seiten, Sprache: Deutsch, mit sechs S/W-Abbildungen, Reihe: Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne, Bd. 29, Bindung: fester Einband, Format: 16,5 x 22,5 cm, Gewicht: 545 g, Verlag: Neofelis Verlag GmbH, Berlin, 1. Auflage 26.3.2024, ISBN: 978-3-95808-427-8, Preis: 19 EUR (Deutschland)

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