Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Ein sehr unterhaltsames Buch über das Geschehen rund um die legendäre Druschba-Trasse erschien dieser Tage im THK-Verlag zu Arnstadt. Autor Obuchoff war Mitte der 1970er Jahre mit seinem Discomobil an der Trasse unterwegs. Er traf auf skurrile Menschen und saugte das Abenteuer seines Lebens dort auf.
Die Druschba-Trasse, benannt nach dem russischen Wort Дружба für „Freundschaft“, war ein Bauabschnitt der insgesamt 2750 Kilometer langen Erdgasleitung „Sojus“. Gebaut wurde die „Trasse“ von der DDR als Zentrales Jugendobjekt der Freien Deutschen Jugend. Die Länge des DDR-Abschnitts betrug 518 Kilometer. Diese Erdgastraße wurde in mehreren Ausbaustufen über Jahrzehnte hinweg gebaut. Während der Konstruktion von 1974 bis 1978 erhielten die beteiligten RGW-Länder in der Reihenfolge Bulgarien, Tschechoslowakei, Polen, DDR und Ungarn je einen etwa 550 Kilometer langen Bauabschnitt. Der Bauabschnitt der DDR verlief durch die Ukraine von Krementschug am Dnepr bis nach Bar in der Westukraine. Es war die größte Investitionsbeteiligung der DDR. Die Standorte der Baustellen waren Krementschug, Alexandrowka, Talnoje, Gaisin, Bar und Tscherkassy (am Dnepr), wo die Baustellendirektion ihren Sitz hatte.
Wer mehr über den Alltag der Erbauer lesen möchte, hole sich dieses feine Werk. 512 Seiten satte Erinnerung, unzählige Fotos in solider Bindung schreien nach Leserinnen und Lesern. Egal ob du dabei warst, dich für DDR-Geschichte interessierst oder ein Fan historischer Bauwerke bist, du findest Antworten in diesem Buch.
Bibliographische Angaben:
Hajo Obuchoff, Rock ‘N‘ Roll am Trassenrohr, Mit dem Diskomobil an der Drushba-Trasse, 512 Seiten, Verlag: THK-Verlag UG, Arnstadt, 1. Auflage 2025, Preis: 39,90 EUR (Deutschland)
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