Ein Standardwerk über die Jahre 1917 bis 1921 im flächengrößten Land der Erde – „Russland“ von Antony Beevor

"Russland - Revolution und Bürgerkrieg 1917 - 1921" von Antony Beevor. © C. Bertelsmann

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Beevors meisterliches Buch über die revolutionären Jahre 17-21 packt uns die Schrecknisse der Revolution in Russland hautnah ins Lesestübchen. Selten tat ein Buch so weh. Der Autor zeigte in Zeiten gegenwärtiger Kriege auf, dass der Mensch die schlimmste Bestie auf Erden ist.

Überzeugend von der ersten bis zur letzten Seite. Großartiges Buch!

Bibliographische Angaben

Antony Beevor, Russland, Revolution und Bürgerkrieg 1917-1921, Originaltitel: Russia. Revolution and Civil War, Übersetzer aus dem Englischen: Jens Hagestedt, 672 Seiten, 52 s/w Abbildungen, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Format: 15,0 x 22,7 cm, Verlag: C. Bertelsmann im Konzern Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München, 1. Auflage 11.5.2023, ISBN: 978-3-570-10509-2, Preise: 40 EUR (Deutschland), 41,20 EUR (Österreich), 52,0 SFr

Einer der wichtigsten Standpunkte 2022 zum Thema Russland in Europa und Deutschland, zum Thema des Umgangs mit anderen überhaupt: Dokumentation: „Kultur ist Frieden – Frieden braucht Kultur! Kein Zurück zur Barbarei!“ – Kulturexpresso.de .

Russland 1917 – ein Friedensvertrag u.v.m.

Der Weltkrieg, den wir heute als einer von beiden erst „Erster Weltkrieg“ nennen, der aber 1914 Weltbrand betitelt wurde, brachte jahrelang millionenfachen Tod. Leiden in bisher nicht gekanntem Umfang, in großer Zahl und nahezu weltweit. Zwar nennen manche Historiker zurecht den 7jährigen Krieg von 1756-1763, den Preußen als Kern des späteren Reiches nur durch zwei Wunder überlebte – übrigens waren es das russische Reich und der russische Zar, die das deutsche Überleben ermöglichten – „Ersten Weltkrieg“. Doch der Schrecken und Terror der Jahre 1914-1918, der Kriegsjahre, übertraf alles Vorherige.

Der Erste Weltkrieg hatte viele schlimme Folgen, die zum Teil bis heute anhalten. War jahrhundertelang Krieg weit weg auf einem Feld und ein gutes Geschäft für Marketender, drang er nun sogar in die Schlösser ein. Schloss Charlottenburg wurde Lazarett (und 1945 zerstört, genau wie viele russische Panzer im Garten und Schloßpark).

Jener (Welt-)Brand machte die Ereignisse von 1917 erst möglich. Das Kaiser- bzw. Zarenreich Russland hörte auf zu existieren. Die Republik mit Kerenskij und Lwow, ein Novum, heute vergessen.

Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk mit Deutschland, genauer dem Deutschen Reich, wird heute kaum noch erinnert. Was im Gedächtnis gehalten wurde, sind die Folgen einer Zugfahrt „Lenins“ durch das deutsche Reich, die der deutsche Kaiser Wilhelm II. erst ermöglichte, der gut ein Jahr später bereits nichts mehr zu sagen hatte und nach Holland floh. Ein Flüchtling und Exilant (kein „Geflüchteter‘). U.a. Frankreich sah sich nach 1917 vor ein Problem gestellt, hatte es doch „seinen russischen Bündnispartner durch die Oktoberrevolution verloren. So sah sich die französische Diplomatie veranlasst, Ersatz zu schaffen“, steht im Artikel „Kleine Entente – Wikipedia“ (d. Red.).

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