Saigon, Vietnam (Kulturexpresso). Auch die Mönche des direkt an den Parfümfluss angrenzenden „Ba La Mat“ Klosters erweisen sich als Genießer. Nur nicht so lautstark und spontan sondern eher liturgisch und in sich versunken. Mit getragener Stimme wird das Mittagessen der kleinen Mönchsgemeinde vom Abt des Klosters angekündigt. Gebete folgen und immer deutlicher artikuliert sich die Botschaft, dass das tägliche Brot nicht zu den Selbstverständlichkeiten des Lebens zählt. Ein junger Novize tritt schließlich hervor, um mit etwas unbeholfener Stimme die Natur zu bitten, es auch weiterhin gut zu meinen mit allen, die von ihr abhängig sind.
Inzwischen sind die beiden Tafelreihen beiderseits des Altars gedeckt und dampfende Schüsseln werden einander zugereicht. Wuchtig dröhnend erklingt eine riesige Klangschale. Für alle nicht an dieser Zeremonie direkt Beteiligten das diskrete Zeichen dafür, die Mönche mit ihrem Appetit allein zu lassen und sich anderen Orten kulinarischer Lustbarkeit zuzuwenden.