Zürich, Schweiz (Kulturexpresso). Endlich ist es offen, das Erweiterungsbaus genannte Gebäude von David Chipperfield in Zürich, mit der sich die Ausstellungsfläche des Kunsthaus Zürich verdoppelt. Was von außen ein wie ein Topf voll Scheiße wirkt und als Betonklotz gilt, das scheint beim Verlag Scheidegger & Spiess mit Sitz in Zürich ein „wahre Gewinn“, jedenfalls „die Möglichkeit, künftig einen deutlich grösseren Teil der weltweit gerühmten Sammlung des grössten Schweizer Kunstmuseums“ zeigen zu können.
Dem Scheißetropf zum Trotz, der mich ein wenig an einen Berliner Hochbunker und mehr noch an einen Berliner Konsumtempel erinnert, auf dem mir dem Himmel über Berlin so nah nicht nur der Wind um die Ohren blies, wird hofberichterstattet bis zur Analdehnung.
„Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ könne „in neuen, spannungsreichen Gruppierungen und buchstäblich in neuem Licht betrachtet werden“. Seit es Glühlampen und Fenster gibt, ist auch in Gebäuden so manchen mehr möglich.
Weiter im Werbenutten-Neusprech: „Der Chipperfield-Bau beheimatet nun die renommierten Sammlungen Bührle, Looser und Merzbacher, die sich als Dauerleihgaben im Kunsthaus Zürich befinden. Die formidable Kollektion französischer Impressionisten bildet zusammen mit den Werken im Eigentum des Museums den umfangreichsten Bestand impressionistischer Malerei ausserhalb Frankreichs. Zudem erhalten hier die Werke des Surrealismus, der Nachkriegsmoderne, der Pop-Art und der Gegenwartskunst endlich den ihnen zustehenden Raum. Reich illustriert beleuchten die Texte in diesem Buch zentrale Aspekte der Sammlung und das kuratorische Konzept der neuen Präsentation. Es ist eine höchst attraktive Einladung, fast 1000 Jahre Kunstgeschichte in den neuen und erneuerten Räumen des Kunsthaus Zürich zu erkunden.“
Sollten wir das Buch aus Zürich als Rezensionsexemplar nach Berlin in die warme Redaktionsstube bekommen, würden wir auch darüber berichten.
Anmerkung:
Siehe auch den Artikel Noch ein Betonklotz oder das neue Kunsthaus Zürich von Ingeborg Iltis.