Tash Aw lässt uns das Grauen in einem malaysischen Fischerdorf spüren – Annotation zum Roman „Wir, die Überlebenden“

"Wir, die Überlebenden" von Tash Aw. © Luchterhand im Konzern Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Für mich eins der Highlights des Bucherfrühlings ist Aws „Wir, die Überlebenden“.

Im Kern geht es um die Geschichte eines migrantischen Vorarbeiters einer Fischfabrik in Malaysia, der auf Grund verschiedener unglücklicher Verkettungen zum Totschläger an einem Arbeiterverleiher aka Menschenhändler wird.

Er erzählt seine Geschichte einer etablierten Autorin aus reicher Familie, die mit Empathie und Gerechtigkeitsempfinden dem Schicksal von Arbeitsemigranten in Malaysia nachspürt. Keiner interessiert sich für diese Menschen, die in extremer Armut und unter widrigen Umweltbedingungen ein tristes Leben führen. Sie sterben wie die Fliegen, um den Wohlstand einzelner zu sichern

Aw nimmt uns mit ins böse Herz der Menschen und erzählt anhand der tragischen Geschichte von Ah Hock über die Ausweglosigkeit menschlichen Handelns in dieser teuflischen Region unserer Welt.

Seine Sprache ist brillant, der moralische Kompass eingestellt, er erzählt die Geschichte in all ihrer Bitterkeit.

Großes Buch, wunderbarer Autor, den man sich unbedingt merken muss.

Bibliographische Angaben

Tash Aw, Wir, die Überlebenden, 416 Seiten, Übersetzer aus dem Englisch: Pociao, Roberto de Hollanda, Originaltitel: We, the Survivors, Originalverlag: Fourth Estate, fester Einband mit Schutzumschlag, Format: 1,5 x 21,5 cm, Verlag: Luchterhand Literaturverlag im Konzern Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München, 1. Auflage, 26.4.2022, ISBN: 978-3-630-87623-8, Preise: 24 EUR (Deutschland), 24,70 EUR (Österreich) und 33,90 SFr

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