Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Wohl wahr, dass sich weiße Wolle leichter einfärben lässt als schwarze, weswegen Schafe mit weißem Fell gezüchtet, gehegt und gepflegt werden, nicht schwarze Schafe, weswegen diese aussortiert und geschlachtet werden, um die Qualität der Wolle der ganzen Herde nicht zu mindern.
Die Aussortierten und Außenseiten, das sind die schwarzen Schafe. Und die Widerspenstigen unter den Zweibeinern, die sich nicht zähmen lassen, die muss man loben. So oder so ähnlich wird sich das Hanns Dieter Hüsch gedacht haben als er den Wettbewerb das „Schwarze Schaf vom Niederrhein“ gründete. Dass er sich selbst als ein solches beschrieb, das ist beachtlich und bezeichnend.
Hüsch, der am 6. Mai 1925 in Moers geboren wurde und am 6. Dezember 2005 in Werfen starb, gilt als großer deutscher Kabarettist, der „Generationen von Kabarettistinnen und Kabarettisten … mit seinem scharfen und oft nachdenklichen Humor beeinflusste“, wie es in einer Das-schwarze-Schaf-Pressemitteilung vom 5.11.2019 heißt.
Und der Preis gilt als einer für Hüschs Erben. Ins Leben gerufen wurde er bereits 1999 und veranstaltet wird er seither alle zwei Jahre als ein Projekt der RuhrFutur gGmbH am Niederrehin statt. Seit 2001 wird der Preis zudem von der Stiftung Mercator gefördert.
Mit ihm sollen „Nachwuchskünstlerinnen und -künstler des gesellschaftskritischen Kabaretts“ gefördert werden. In Erwartung einer solchen Förderung dürfen sich nun die Nominierten Alex Döring (München), Beier & Hang (München), Florian Hacke (Kiel), Goldfarb-Zwillinge (Berlin), Jakob Heymann (Bremen), Johannes Floehr (Krefeld), Martin Valenske & Henning Ruwe (Berlin), Micha Marx (Bonn), Peter Fischer (Mannheim), Quichotte (Köln), Sulaiman Masomi (Köln) und Victoria Helene Bergemann (Kiel) freuen.
Sie „ab dem 12. März 2019 auftreten“ und zwar „jeweils sechs Nominierte an acht Abenden (zwei Abende pro Stadt) in den Vorrundenstädten Emmerich, Wesel, Krefeld und Moers“ und gegeneinander mit jeweils 15-minütigen Ausschnitten aus ihrem aktuellen Programm antreten.
Anschließend entscheiden die Zuschauer und nur die Zuschauer, welche sechs Talente ins Finale am 9. Mai 2020 im Theater am Marientor in Duisburg einziehen werden. Am Tag der Entscheidung bestimmen allerdings nur Mirja Boes, Salim Samatou, Martina Linn-Naumann, Dr. h.c. Nikolaus Schneider und Hartmut Krause als Jury den Sieger.