Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Sein Lieblingskiez? Da muss Martin Hikel nicht lange überlegen. Na klar, Neukölln. Von dem berühmt-berüchtigten Berliner Stadtteil ist der SPD-Mann schließlich Bezirksbürgermeister. Jetzt aber befindet er sich in einer etwas anderen Welt, wenn auch nur wenige Kilometer entfernt. Berlin-Mitte, Ortsteil Tiergarten, „Hotel Berlin, Berlin“, erster Stock. Martin Hikel blickt aus dem Fenster. Beantwortet, wie vor ihm schon Schriftstellerin und Schauspielerin Bastienne Voss, geduldig die Fragen von Moderator Sven Oswald. Der steht unter ihm, im Hof, mit lauter geladenen Gästen in Feierlaune. Schick oder leger, jung oder das wenigstens innerlich, vor allem aber hungrig und durstig. Anlass war die diesjährige Hauptstadt-Lounge des „Hotels Berlin,Berlin“. Motto des Events: das ist Berlin – zwischen Hinterhof und Penthouse.
In diesen Sphären bewegte sich auch das Finger-Food. Herzhaft beißen die Anwesenden in ihr lauwarmes Reuben-Sandwich – wie schnell doch das Sauerkraut aus den Toastbrot-Hälften quillt. Sauerkraut-Gelee hingegen begleitet die Eisbein-Praline, bei diesem Snack bleiben die Finger immerhin sauber. So auch bei den Königsberger Klopsen und den noch deftigeren Nudeln mit Wurstgulasch. Wellness-Charme hingegen verbreitet der ebenso schmackhafte Avocado-Salat mit Garnelen. Mit gutem Gewissen kann man sich dann den armen Rittern, bei denen eine Kugel Karamell-Eis die ärgste Not lindert, oder kalten Hunden zuwenden. Desserts mit einem gewissen Retro- und Kindergeburtstags-Charme. All das lässt sich trefflich mit Wein, Radler oder Limo herunterspülen. Als Absacker dann schnell noch einen Schnaps von Mampe.
Geballte Kulinarik, hinter der sich die Kultur nicht verstecken muss. Vilte Sta beeindruckt mit einer guten Stimme zur Gitarre, Konrad Küchenmeister genügt das Mikrofon für seine Beatbox-Performance. Schnellzeichner Gero Hilliger zaubert in Sekundenschnelle Bilder wie aus dem Nichts, Anna-Jorinde Pursche verbiegt sich an einem Luftring. Potentiellen Nachahmern bietet die Artistin mit der bunten Punkfrisur kurz darauf kostenlose Mini-Workshops an.
Und dann erfahren die Gäste noch Unerhörtes. Sven Oswald gelingt es, dem Bezirksbürgermeister, der zuvor als Mathe- und Politik-Pauker tätig war, ein Geheimnis zu entlocken. Ob er denn einen Spitznamen bei den Schülern hatte? Na gut, Vampir. Wegen der stattlichen Statur und den markanten Augenringen.