Genf, Schweiz (Kulturexpresso). Der Hans-Reinhart-Ring dürfte Kennern und Kritiker bekannt sein. Richtig, er ist und bleibt die höchste Auszeichnung im Theaterleben der Schweizer Eidgenossenschaft, in der bekanntlich weißer gewaschen wird als anderswo. Erst war Hans Reinhart der Mäzen, dann solle Mitglieder der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur (SGTK) bis 2013 dahintergestanden sein.
Der dotierte Schweizer Grand Prix Darstellende Künste / Hans-Reinhart-Ring setzt die Tradition fort und ehrt eine Persönlichkeit oder Institution des Schweizer Schaffens in den Darstellenden Künsten. Zudem werden 100.000 Franken überwiesen. Wohl wahr, es gab das eine oder andere Jahr, da wurden zwei Personen geehrt und mehr. Wer’s mag…
Nun bekommt die 1963 in Basel geborene Barbara Frey Franken und Ring. In einer Ruhrtriennale-Pressemitteilung vom 9.9.2022 heißt es zu Frau Frei, dap sie „seit 30 Jahren kontinuierlich als Regisseurin“ arbeiten würde und „von 2009 bis 2019 als erste Frau Intendantin des Schauspielhauses Zürich“ gewesen war. Weiter im Text: „Aktuell ist sie Intendantin der Ruhrtriennale 2021–23, das jährliche Festival der Künste der Metropole Ruhr. Sie studierte in Zürich Germanistik und Philosophie und spielte als Schlagzeugerin in verschiedenen Schweizer Bands. 1988 kam sie als Musikerin und Regieassistentin unter Frank Baumbauer ans Theater Basel. Zu Beginn ihrer Karriere führte sie in der freien Szene Regie. Es folgten Stationen an großen Theaterhäusern in Deutschland. Neben mehreren Einladungen ans Berliner Theatertreffen erhielt sie 2016 einen Schweizer Theaterpreis für ihre Verdienste um das Theaterschaffen in der Schweiz. Sie arbeitet an namhaften deutschsprachigen Bühnen, darunter regelmäßig am Burgtheater Wien, wo 2020 die Produktion ‚Automatenbüfett‘ von Anna Gmeyner entstand. Damit wurde sie zum Berliner Theatertreffen 2021 eingeladen und mit dem Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie ‚Beste Regie’ausgezeichnet.“
Am 21. Oktober 2022 wird Barbara Frey im Théâtre de Carouge im Kanton Genf geehrt.