Büchen, Lüneburg, Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Ein Vortrag zur Geschichte Büchens 1961 bis 1971 von Dr. Heinz Pohlmann wird am 8.11.2023 in der Priesterkate gegenüber von der Dorfkirche in Büchen-Dorf gehalten. Um 19.30 Uhr, Einlass gegen 18.45 Uhr. Gleichzeitig gibt es in der Diele der Priesterkate eine Photoausstellung zur Geschichte Büchens, die außer am Vortragstag auch am Sonntag, den 12. November 2023, dort in der Diele zu sehen sein wird. Denn es gibt sonntags an bestimmten Terminen in der Priesterkate ab 13 Uhr ein Kultur-Café, da die Kate als Kulturzentrum fungiert.
(Die Diele ist ein hallenähnlicher, quasi fensterloser Raum – plattdütsch Deel – in der Mitte des reetgedeckten Fachwerkbaus, sie bietet bei der in Büchen-Dorf aufgestellten Bestuhlung etwa 64 Menschen Platz plus Stehplätze. Es ist also kein kleiner Korridor oder Flur, wie die teils synonyme Verwendung des Begriffes ‚Diele‘ vermuten lassen könnte.)
Die Geschichte eines kleinen Dorfes (mehrerer Dörfer, d. Red.), die trotzdem für alle Menschen in Ost und West Deutschlands interessant sein kann. Denn Büchen lag während der sogenannten deutschen Teilung in BRD und DDR in der Nähe der Zonengrenze. Früher war Büchen ein kleines Dorf in Schleswig-Holstein. Büchen ist zwölf Kilometer von Lauenburg an der Elbe entfernt und gehört auch historisch zu Lauenburg, das in der Vergangenheit von den Adeligen friedlich getauscht wurde. Das Autokennzeichen des Kreises Herzogtum Lauenburg ist jedoch RZ wegen des Verwaltungszentrums Ratzeburg.
Büchen – heute ohne Eisenbahn undenkbar
Büchen gewann deutschlandweite Bedeutung als Eisenbahn-Knotenpunkt. Hier kreuzen sich zwei große Magistralen: die von Berlin im Osten nach Hamburg im Westen und von Lüneburg im Süden nach Kiel und Lübeck im Norden. Dadurch ist die heutige Gemeinde Büchen zum einen zweigeteilt, denn Büchen-Dorf, wo Dr. Bohlmanns Vortrag stattfindet, ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Büchen mit eigenem Ortsschild und von dem größeren Teil Büchens mit dem Rathaus durch einen Kanal getrennt. Viel wichtiger aber ist, daß Büchen viergeteilt ist. Nämlich durch die Eisenbahnlinien. Die bilden gleichzeitig das wirtschaftliche Rückgrat des Ortes.
Büchen ist eine Eisenbahnerstadt, da beißt die Maus keinen Faden ab. Obwohl es heute durchaus ein kleines regionales Zentrum mit Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants ist. Außerdem liegt es an der Bundesstraße 209. (Sie führt etwas südlich von Lauenburg über Lütau bis zum Endpunkt Schwarzenbek.) Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 waren diese Teile Deutschlands 28 Jahre doppelt geteilt. Wer einen der Transitzüge von Hamburg nach West-Berlin bestieg, wurde am Bahnsteig oder im Zug von Westpersonal, und von in Schwanheide zugestiegenden Grenztruppen der DDR während der Fahrt kontrolliert, die kurz vor Berlin an einem Extrahalt den Zug wieder verließen. Erst mit den von Willy Brandt eingeleiteten Ostverträgen gab es Erleichterungen und ein vereinfachtes Transitvisum, das im Zug abgestempelt wurde.
Im Gegensatz zu Büchen in Schwanheide heute nur noch selten mit dem Bummelzug zu erreichen. Der historisch Interessierte oder langsam Reisende wird im kleinen Schwanheide durch das bis heute bestehende große Bahnhofs- und Grenztruppengebäude überrascht.
Dies ist der zweite Vortrag von Dr. Heinz Pohlmann in einer Reihe. Der erste hatte sich mit der Geschichte Büchens von 1945 bis 1961 und also bis zum Mauerbau befaßt. Obwohl es noch nicht bestätigt ist, vermuten wir, daß Dr. Bohlmann die Öffentlichkeit mit einem geschichtlich an die Zeit nach 1971 anknüpfenden Vortrag beglücken wird.
Was? Ein Vortrag zur Geschichte Büchens 1961 bis 1971
von Dr. Heinz Bohlmann. Wann? 8.11.2023, 19:30 Uhr. Wo? Im Kulturzentrum Priesterkate, Büchen-Dorf, 21514 Büchen. Eintritt. Abendkasse.
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