Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Hurra, Kosuke Kindaichi ist zurück beziehungsweise auch irgendwie nicht, weil uns die grauenhaft gruselige Geschichte im Kriminalroman „Das Dorf der acht Gräber“ von Seishi Yokomizo aus der Perspektive eines Opfers erzählt wird.
Im 1. Roman der späteren ausgedehnten Folge um den stotternden und zwergenhaften Detektiv-Nerd zieht Autor Yokomizo noch einen weiten Kreis ums seltsame Geschehen. Es geht wie oft um diffuse Rache und krankhaften Schmerz, der sich in der Seele der Bösewichter eingenistet hat. Umrahmt von einem netten Friedhof, der die Leichen von acht Samurai (Getötet von bösen Dörflern vor langer Zeit) beherbergt, begeben wir uns mit Protagonist Tatsuya auf die Jagd nach dem Bösen, flankiert von einer Schatzsuche in einem wirren Höhlenlabyrinth. Verschiedene Wahnsinnige treten auf, der obligatorische unfähige Polizist und Kosuke Kindaichi, der diese unsere Welt wieder geraderückt, wenn es der Dichter zu arg mit uns treibt.
Der Kriminalroman von Seishi Yokomizo ist eine schöne, altmodische Geschichte im Gewand Japans um 1945. Das Werk ist eine amüsant strange Lektüre für verregnete Sommer.
Bewertung: vier Punkte von fünf Punkten.
Bibliographische Angaben:
Seishi Yokomizo, Das Dorf der acht Gräber, Reihe: Kosuke Kindaichi ermittelt, Band 3, Kriminalroman 399 Seiten, Sprache: Deutsch, Übersetzerin: Ursula Gräfe, Bindung: fester Einband, Verlag: Blumenbar im Konzern Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin, 1. Auflage 18.6.2024, 978-3-351-05120-4, Preise: 22 EUR (Deutschland), auch als E- und Audio-Buch erhältlich
Anmerkung:
Lesen Sie auch die Beiträge
- Fette Beute aus dem ländlichen Japan um 1930 von Ronny Putzke
- Das Wesen der Haikudichtung oder schöne Morde mit Seishi Yokomizo – Annotation zum Buch „Mord auf der Insel Gokumon“ von Ronny Putzke
im KULTUREXPRESSO.
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