Rom (Roma), Italien (Kulturexpresso). Wie das italienische Kulturministerium am Donnerstag vermeldete, gab es jüngst zwei Rekorde in den Museen in Italien: Zum einen einen Besucherrekord: 57,73 Millionen, also mehr als 57.730.000 Leute. Einheimische und Ausländer wurden zusammengezählt. Ein Grund für die hohe Anzahl ist der freie Eintritt jeweils am 1. Sonntag im Monat. Dennoch floss seit Beginn der Aufzeichnungen 2023 soviel Geld in die Museumskassen wie nie zuvor. Trotz (oder wegen?) Eintritt frei. Mit den Rekordzahlen wurde die neue App vorgestellt. Ein Grund ist die durch die Akzeptanz von Sanktionen selbst ausgelöste Inflation, ein anderer die Unmöglichkeit, die Museen ab März 2020 bis 2022 frei zu besuchen. Die Verbotsgesetze verursachten einen Stau.
58.853.482 Einwohner zählt Italien, das genau wie Deutschland verkleinert wurde 1945, aber nicht so stark. Italien war schon kleiner und ist es immer noch. In der Bevölkerungsdichte liegt die Italienische Republik „Repubblica italiana“ gerade einen Platz vor Deutschland (40 und 41).
Italien ist seit Juni 1946 eine Republik. Seit gerade gut 78 Jahren. Die Monarchie wurde abgeschafft. Man hatte das Volk befragt. Sollte man bei uns auch öfter mal tun.
58,85 Millionen Einwohner sind nur wenig mehr als 57,73 Museumsbesucher. Sie können aber sicher sein, dass nicht jeder Italiener ins Museum ging, nur um den Rekord zu brechen. Freier Eintritt ist aber natürlich eine Verlockung.
Museen in Italien: Eintritt frei – halten Sie sich den Sonntag frei beim Italienbesuch
In der Republik Italien sind jeweils am ersten Sonntag des Monats Museumsbesuche gratis. Dario Franceschini, 2014 Kulturminister Italiens, hatte den freien Eintritt an den ersten Sonntagen ’14 eingeführt.
„Immer wieder sonntags …“
Die neue App, die es seit einem Jahr gibt, ohne dass sie verkündet wurde, erleichtert Netznutzern die Übersicht. Dazu gehört eine Website. In Zukunft sollen auch die privaten Museen dort eingebunden werden.
Die Schwierigkeit bei den staatlichen war, dass jeder eigene Eintrittskarten verkaufte. Irgendwelche Leute „da oben“ wollten unbedingt, dass auch das Kaufen von Eintrittskarten, nicht nur das Reservieren, über die neue App möglich wird. Das heißt auch, dass das Kaufen von Karten an der Kasse seltener wird. Das ist also auch ein Schritt gegen das Bargeld.
Aber selbstverständlich sind viele, die schon von Geburt an so erzogen worden, dass „digital“ gut ist, über die neuen Bezahlweisen erfreut. Zudem die digital natives nicht zu den klassischen Museumsbesuchern zählen. Da kann es, wenn ein Museumsbesuch in einem der Museen in Italien auf der Kippe steht, schon mal den Ausschlag geben, ob jemand ins Museum geht oder nicht. Wenn er auf „seine Weise“ bezahlen darf.
Tatsächlich sind viele junge Leute durch Netznutzung von Kindesbeinen an so gehirngewaschen und überzeugt, dass digitale Wege „immer“ bequem seien und schneller, dass man sie schwer vom Gegenteil überzeugen kann. 2020 hörten wir noch ein weiteres wackliges Argument gegen eine Bargeldnutzung. Bargeld sei „dreckig“. Das war zwar wissenschaftlich wie so vieles andere 2020 nicht haltbar. Jeder kennt Geldwäsche. Und es gibt auch Waschmaschinen für Münzen. Die Bundesbank sortiert alte und fadenscheinige Scheine aus. Sicherheitsgründe, Bevölkerungswachstum und Inflation führen zu ständigem Neudruck. Doch bleibt ja meist ein bisschen Dreck an etwas hängen, heißt es.
Eine weitere Bezahlart erhöht meist den Umsatz. Und der freie Eintritt am 1. Sonntag des Monats die Besucherzahl.
Was? Wann? Wo?
Was? Besucherrekord und Einnahmerekord in den Museen in Italien. 57,73 Millionen Menschen gingen 2023 ins Museum, Italiener eingeschlossen. 2,4 Millionen mehr als beim bisherigen Höchststand 2018: da waren es 55,3 Millionen Besucher.
Gleichzeitig wurde die neue App vorgestellt, die neue Anwendung für Smartphones & Co., die schon seit einem Jahr benutzt wird.
Die neue App mag jedenfalls zum Besucherrekord beigetragen haben. Allein schon durch die unter Umständen bessere Übersicht.
Wann? 2023 war das Rekordjahr. Auch bedingt durch die Verbote der Vorjahre 2020-2022.
Wo? Italienische Republik, der Stiefel mit Südtirol-Stulpe in Südeuropa + Sardinien und Sizilien, Elba und Capri.
Zusammenfassung: Einnahme- und Besucherrekord 2023 in den Museen in Italien, in denen gilt: Am 1. Sonntag des Monats ist der Eintritt frei. Für Digitalfreunde gibt es seit einem Jahr eine neue App, die mit der Verkündung der Rekordzahlen gleichzeitig offiziell vorgestellt wurde.
Aus Italien kommen Autoren, die bisweilen in Deutschland auf italienisch ihre Werke vortragen. Dazu dieser Beitrag: Franc Arleo liest aus „Lucus“ – KULTUREXPRESSO. Dass aus Italien auch Leckeres kommt, ist dagegen bekannter. Dazu der Artikel Girogusto 2024 – für jeden italienischen Geschmack das Richtige auch von Andreas Hagemoser. Viele Gastarbeiter – die Italiener waren die ersten – machten sich ja später selbständig, um in der Bundesrepublik für Deutsche, Landsleute und alle anderen zu kochen.
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