Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Nach langen Jahren des Wartens erlöste uns der Meister im Herbst 2025 von unserer Pein, endlich warf sich ein neues Buch aus dem Universum Pynchon in unsere lesehungrigen Arme. Scharadesk wie eh und jäh wirbeln wir im Roman „Schattennummer“ bereits ab dem ersten Satz – Zitat: „Wenn Ärger in die Stadt kommt, nimmt er meist die North-Shore Linie“ – hoffnungslos verloren durch die Seiten. Aber halt, hie und da zeigt sich die Hand von Thomas Pynchon dem Großen wie Michelangelos Patschhändchen und zieht uns aus dem Schlamassel.
Worum geht’s? Detektiv Hicks (wie das betrunkenen Hicks beim Hicksen) jagt tolldreist der Käseprinzessin Daphne durch OstEuropa nach. Wien, Budapest, Transsilvanien, Fiume = Rijeka . Ihnen begegnen Menschen mit stets seltsamen (bedeutungsschwangeren) Namen in U-Booten, Zeppelinne, auf Motorrädern und heißen Schlitten (Autos) Tragschraubern, kleinen Minihubschraubern, gern gefahren von betörenden Frauen, die direkt aus Chandlers & Hammetts Universien gesprungen scheinen.
Es ist ein lustiges Buch im typischen Pynchonsound, für Uneingeweihte nicht leicht zu goutieren, deshalb empfehlen wir derdiedas jungen Lesenden diverse im netz existierenden Pynchon-Erklärbärforen zu benutzen. Ein Buch wie ein Strahl ins Leseglück. Kaufen und unsere fucking Welt voll Komik und Schrecken vergessen.
Bewertung: fünf Punkte von fünf Punkten (was sonst)
Bibliographische Angaben:
Thomas Pynchon, Schattennummer, Roman, 400 Seiten, Sprache: Deutsch, Übersetzer: Nikolaus Stingl und Dirk van Gunsteren, Verlag: Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg, 1. Auflage 2025, ISBN: 978-3-498-00822-2, Preise: 26 EUR (Deutschland), auch als E-Buch und Hörbuch erhältlich
Anzeige:
Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch kulturelle und kulinarische Reisen durch eine Welt mit Licht und Schatten –, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.






![[Hellas Filmbox] Gewaltiges Werk: Sounds of Vladivostok von Marios Joannou Elia ist ein Filmkonzert Der griechische, zypriotische oder griechisch-zypriotische Komponist Marios Joannou Elia von "Sounds of Vladivostok"](https://kulturexpresso.de/wp-content/uploads/2018/01/20180128_002601VeröKE-100x70.jpg)







