Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der französische Spieleautor Bruno Cathala, der seit der Jahrhundertwende nach unserem Zeitalter über ein Dutzend Spiele entwickelte, schaffte es mit „Boomtown“ (2005), „Flinke Feger“ und „Jamaica“ (2008) sowie „Mow“ (2008) bereits vier Mal auf die Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres in der Bundesrepublik Deutschland (BRD). Mit „Kingdomino“ (2016) gewann der oft ausgezeichnete Cathala erstmals den BRD-Preis Spiel des Jahres und zwar den für 2017, der am 17. Juli 2017 in Berlin vergeben wurde.
Das nicht schwere Domino- oder besser gesagt Legespiel „Kingdomino“, das sich einfach aus den Begriffen Kingdom (Deutsch Königreich) und Domino zusammensetzt, können zwei bis vier Kinder ab acht Jahren, Jugendliche und Erwachsene leicht und locker in 20 bis 30 Minuten spielen. Der Spieler ist in „Kingdomino“, das erst im französischen Verlag Le Grand Massif herauskam (2015) und 2016 im 1993 gegründeten Verlag Pegasus Spiele mit Sitz im hessischen Friedberg, sei „Herrscher eines Königreichs und auf der Suche nach Ländereien.“ Richtig, Reich vergrößern, darum geht es.
Drei Schritte und ein „großer 3D-Turm“ werden angepriesen. „Wählt nacheinander einen Dominostein aus …“, ist der erste Schritt, doch der zweite folgt sogleich: „… und legt ihn in euer Königreich“. Ähnlich wie bei „Domino“ dürfen sich die Spieler in jeder Runde ein zweigeteiltes Plättchen nehmen und damit ihr Königreich ausgehend von einer Burg auf eine Größe von fünf mal fünf Feldern ausbauen. Die Deckel verspricht: „Je größer die Landschaft ist und je mehr Gebäude sie aufweist, desto mehr Punkte erhaltet ihr.“ Beim Verteilen der Dominosteine oder Plättchen kommt es auf den richtigen Plan und Kamerad Zufall an. Das ist kinderleicht – und zwar für alle, welche die Grundidee beziehungsweise das Spielprinzip von Domino kennen -. Das ist auch schon die Kritik am Spiel. Manchem wird das zu wenig sein, aber als flottes Familienspiel geht „Kingomino“ durch.
„Kingdomino“ wird auf Wikipedia als „eine Weiterentwicklung des klassischen Dominospiels“ vorgestellt. Zu diesem Domino-Effekt beim Spiel notiert die Spiel-des-Jahres-Jury: „‚Kingdomino‘ hebt das altehrwürdige Dominoprinzip auf eine neue Ebene – ohne dabei die schlichte Eleganz des Vorbilds zu verlieren.“
Zum Spiel heißt es auf der Heimatseite Spiel des Jahres: „Gut ist es, große Flächen mit gleichen Landschaften zu bilden. Doch sie bringen nur dann Punkte, wenn mindestens eine Krone auf diesen Plättchen zu sehen ist. Denn am Schluss werden für jedes Gebiet diese beiden Faktoren miteinander multipliziert: Zahl der Felder mal Zahl der Kronen. Zuvor bestimmt die Wahl des Plättchens immer auch die Zugreihenfolge für die nächste Runde, denn gute Plättchen sorgen automatisch dafür, dass man beim nächsten Mal spät an die Reihe kommt. So stehen die Spieler in jedem Durchgang aufs Neue vor der wichtigen Entscheidung, welches Plättchen sie am besten auswählen.“
Die Jury des Kritikerpreises begründete ihre Entscheidung damit, dass „das Planen der weitläufigen Ländereien rund um die Burg und der kluge Mechanismus bei der Plättchenauswahl … stimmig miteinander verzahnt und meisterlich auf das Wesentliche reduziert“ seien.
Kingdomino
von Bruno Cathala, Illustrationen: Cyril Bouquet, Grafikdesign: Jens Wiese, Realisation: Klaus Ottmaier, Alter: ab 8 Jahre, Spieldauer: 20 bis 30 Minuten, Spieler: 2 bis 4, Format: 24,5 cm x 24,5 cm x 6,5 cm, Gewicht: 0,825 kg, Verlag: Pegasus-Spiele, EAN: 4250231714450, Preis: rund 20 Euro