Auftakt und Schlussakkord, Ouvertüre und Finale – Der Musik-Kalender 2023

Der Musik-Kalender 2023. Foto auf der Titelseite: Patricia Kopatshinskaja spielt mit der Camerata Bern György Ligeti, Mysteries of the Macabre im Theater National Bern, 3. Februar 2021 © Lukas Fierz / Edition Momente

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Auftakt und Schlussakkord, Ouvertüre und Finale – das ist der Radius von Musik. Diesen Spannungsbogen fängt der Musik-Kalender 2023 der „edition momente“ ein. Das Titelfoto zeigt den leidenschaftlichen Gesichtsausdruck der Geigerin Patricia Kopatchinskaja, die für ihre tänzelnden Barfuß-Auftritte bekannt ist.

Der Rhythmus von Anfang und Ende, Einatmen und Ausatmen, Karrierestart und Abschied von der Bühne macht das magische Lebenselixier der Tonkunst aus. Welche Bedeutung dieser Aspekt für Musiker und Komponisten hat, zeigen die eindringlichen, aussagekräftigen Zitate und Bilder des vorliegenden Wandkalenders.

Der Komponist Bernd Alois Zimmermann philosophiert hier über die Kugelgestalt der Zeit. Der Cellist Enrico Mainardi kämpft im sonnigen Rom damit, die rechte melancholische Stimmung zum Brahms-Spiel zu finden. Der Pianist Artur Schnabel bekommt zu Beginn seiner Karriere den Rat, doch lieber am Institut für afrikanische Trommelsprachen zu studieren. Und der griechische Komponist Mikis Theodorakis erinnert sich an den Geistesblitz der Entstehung seiner Ersten Sinfonie: „So entstand, in einem Augenblick, die Erste Sinfonie. Sie prägte sich in Lichtgeschwindigkeit mit ihrer endgültigen Gestalt in die vierzehn Milliarden Zellen meines Gehirns ein.“

Insgesamt lassen 53 Künstler und Interpreten, Woche für Woche, teilhaben an ihrer Suche nach dem ersten Ton, ihrem Ringen um den Schlussakkord, dem Abenteuer des ersten Engagements oder dem Ende der künstlerischen Tätigkeit. Biografische Kurzinformationen runden die Sache ab.

Bibliographische Angaben:

Der Musik-Kalender 2023, Von der Ouvertüre zum Finale, Wandkalender, Wochenkalender, Bindung: Spiralbindung, Format: 31,5 x 24 m, Gestaltung: Max Bartholl, 60 Blätter / 53 Foto, farbig, Verlag: Edition Momente, Hamburg, Zürich, Juni 2022, ISBN: 978-3-0360-3023-4, Preis: 24 EUR, 36,50 SFr

Anzeige

Vorheriger ArtikelEinschlafen mit Thomas Hettche – Annotation zum Buch „Es ist recht sehr Nacht geworden“
Nächster ArtikelÜber rissige Fußballgötter – Annotation zum Buch „Die Begnadeten“ von Michael Horeni