Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Das gewichtige und 480 Seiten umfassende Buch „Bauhausmädels“ von Patrick Rössler ist laut englischem Untertitel „a tribute to pioneering women artists“ eine Hommage an die Bauhaus-Künstlerinnen. Ja, das i bleibt klein.
In „Bauhausmädels“ stellt Rössler wirklich nur die Wegbegleiterinnen der Moderne vor. Zu ihnen zählt er Ida Thal, Margarete Willers, Helene Nonne, Benita Otte, Marianne Brandt, Hedwig Arnheim, Lucia Schulz, Ilse Fehling, Grit Kallin, Margaret Scholl, Alice Vollmer, Marguerite Friedlaender, Ilse Frank, Adelgunde Stölzl, Friederike Dicker, Otti Berger, Irene Hecht, Alma Buscher, Lene Wulff, Immeke Schwollmann, Anneliese Fleischmann, Margarete Heymann, Alexandra Gutzeit, Louise Berkenkamp, Elsa Franke, Charlotte Weisz, Erna Niemeyer, Olga Okuniewska, Mila Lederer, Lore Leudesdorff-Engstfeld, Martha Erps, Lotte Beese, Gertrud Hantschk, Eleonore Enders, Irene Blüh, Grete Stern, Karla Grosch, Ruth Hollós, Marianne Gygg, Gertrud Herold, Marie Helene Heimann, Hilde Isoy, Meta Kuhr, Lotte Gerson, Katt Both, Käthe Schmidt, Etel Fodor, Monica Bella Ullmann, Margot Loewe, Iwon Scheerbarth, Elisabeth Jäger, Wera Meyer-Waldeck, Ellen Rosenberg, Annemarie Wilke, Annemarie Hennings, Elisabeth Beyer, Ivana Tomljenovic, Ljuba Monastirsky, Helene Bergner, Ruth Vallentin, Greten Köhler, Margaretha Reichardt, Margaret Leischner, Margaret Leiteritz, Catharina Louisa van der Mijll Dekker, Alice Grau, Tonja Rapoport, Margaete Dambeck, Edith Suschitzky, Elisabeth Henneberger, Hilde Rantzsch, Grete Krebs, Margot Meschke, Mathilde Reindl, Gerda Marx, Vlasta Jajek, Charlotte Voepel, Hilde Reiss, Lotte Rothschild, Marie Dolezelová, Elsa Franke, Annje Urias, Michiko Yamawaki, Ricarda Meltzer, Zsuzsanna Bánki, Gertrud Wysse Haegg und Judit Kárósz.
Diese 87 Frauen waren Künstlerinnen und Kunsthandwerkerinnen, die in dem 1919 eröffnete Staatliche Bauhaus in Weimar lebten und lernten. Sie würden laut Taschen-Verlag „einen neuen, selbstbewussten Typus Frau verkörperten und ihr Recht auf künstlerische Selbstverwirklichung einforderten.“
Weiter heißt es: „Neue archivarische Funde vervollständigen darüber hinaus unser Bild der wenigen prominenten Bauhaus-Frauen wie Lucia Moholy, die, nach der Machtübernahme der Nazis aus Deutschland geflohen, ihr Archiv mit 650 Glasnegativen ihrer berühmten Architektur-, Objekt- und Porträtaufnahmen Gropius anvertraut hatte und später nur auf juristischem Wege ihr Urheberinnen- und Eigentumsrecht geltend machen konnte, Gertrud Arndt, die eigentlich Architektur studieren wollte, dann in der Weberei landete und sich schließlich ganz der Fotografie zuwandte, oder Marianne Brandt, die als erste Frau in der Metallwerkstatt des Bauhauses arbeiten durfte und deren Entwürfe für Leuchten, Aschenbecher und andere Haushaltsgegenstände bis zum heutigen Tag von Alessi verwendet werden.“
Das sind wahrlich viele Frauen beziehungsweise beachtliche Bauhäuslerinnen in einem „Bilder-„Buch für Gebildete. Der Verlag Taschen aus Köln teilt dazu mit, das in diesem Werk „bislang nie publizierte Portäts und neu entdecktes Archivmaterial sowie biografische Informationen … Einblicke in das Leben der Frauen“ geben würden, die von ihren Zeitgenossen „in einer Mischung aus Skepsis und heimlicher Bewunderung … schlicht als „die Bauhausmädels“ bezeichnet worden seien.
Sehen sie selbst! Die Bilder der Pionierinnen der Moderne sprechen für sich, der Text dazu und darum herum wird in den Sprachen Englisch, Deutsch und Französisch präsentiert.
Bibliographische Angaben
Patrick Rössler, Bauhausmädels, 480 Seiten, Format: 17 x 24 cm, Leinen, Verlag: Taschen, Köln, 2019, ISBN: 978-3-8365-6353-6, Preis: 30 EUR (D)