Bildung und Erziehung muss man sich nicht in einer Schule kaufen – Zum Buch „Briefe eines erfolgreichen Kaufmann an seinen Sohn“ von George Horace Lorimer

"Briefe eines erfolgreichen Kaufmanns an seinen Sohn" von George Horace Lorimer mit einem Vorwort New-York-Times-Bestseller-Autor Ryan Holiday. © FBV

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Dass man sich Bildung und Erziehung nicht kaufen müsse, weder an einer Grund-, Haupt-, Mittel-, Ober- noch an einer Hochschule, sondern sie „so ungefähr das Einzige ist, das offen auf der Straße liegt und von dem man so viel haben kann, wie man bereit ist, sich anzueignen“, das schreibt George Horace Lorimer in den Briefen an seinen Sohn. Mit Axel Munthe möchte man meinen, Wissen müsse man mehren, warum nicht dort, wo das Leben spielt, Weisheit aber selber lehren.

20 wurden in dem Buch „Briefe eines erfolgreichen Kaufmanns an seinen Sohn“ im Finanzbuchverlag (FBV) veröffentlicht, für das Ryan Holiday das Vorwort schrieb.

Nun, die Briefe sind zwar keine Fake News, aber sie sind erdacht und erdichtet und zwar von George Horace Lorimer. Wer ist der Mann, der sich diese Briefe ausdachte und dichtete? Der FBV stellt ihn wie folgt vor: „George Horace Lorimer wurde 1867 in Louisville, Kentucky, geboren. Er besuchte die Moseley Highschool in Chicago und studierte am Colby College und an der Yale University. Im Jahre 1899 wurde er Chefredakteur der ‚Saturday Evening Post‘, bei der er bis zu seinem Tod 1936 beschäftigt war. Außerdem diente er als Vizepräsident, Präsident und Chairman der Curtis Publishing Company, welche die ‚Post‘ veröffentlichte.“

Lorimer war also unter anderem ein Journalist, Autor, Redakteur und Verleger und als solcher zu seiner Zeit in den Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) äußerst erfolgreich. Laut Wikipedia werde ihm auch die Förderung oder Entdeckung einer großen Anzahl VS-amerikanischer Schriftsteller zugeschrieben, darunter der als Jack London bekannte John Griffith Chaney, dessen Geschichten in der „Post“ veröffentlicht wurden.

Wie London war Lorimer nicht nur journalistisch tätig, sondern auch schöpferisch, schriftstellerisch und also als Literat, darunter die Briefe eines fiktiven Händlers an seinen Sohn (1903), die als Briefe von John Graham, dem Leiter des Hauses Graham & Company von Pork-Packers in Chicago. Der wird als Old Gorgon Graham vorgestellt, der an sein Sohn Pierrepont, seinen Vertrauten scherzhaft als Piggy bekannt, schreibt.

Schon nach den ersten Briefen muss man attestieren, dass sie an Aktualität nicht verloren haben. Laut FBV-Verlag seien sie „ebenso lehrreich und inspirierend wie amüsant und in höchstem Maße kurzweilig“. Lorimer gibt als Graham seinem Sohn nicht nur „Anregungen, wie er Selbstbeherrschung und Gelassenheit erlangt, Vorurteile und Überheblichkeit vermeidet und sich im Arbeitsleben wie im Alltag bestmöglich präsentiert, sondern lehrt ihn auch den Unterschied zwischen formaler Bildung und Charakterbildung“. Das kann man nicht nur so schreiben, das muss man so schreiben.

Bibliographische Angaben

George Horace Lorimer, Briefe eines erfolgreichen Kaufmanns an seinen Sohn, 224 Seiten, Vorwort: Ryan Holiday, fester Einbanddeckel, Gewicht: 320 g, Finanzbuchverlag FBV, Köln, April 2018, ISBN: 978-3-95972-112-7, Preis: 14,99 EUR (D)

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