Frankfurt am Main, Deutschland (Kulturexpresso). Ich wiederhole mich: Das Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst zeigt vom 7. Februar bis zum 12. Mai 2019 die Ausstellung „Ernst Kahl: Vergessene Katastrophen“.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am heutigen Mittwoch um 18 Uhr statt. Achim Frenz, Leiter Caricatura Museum Frankfurt, wird sprechen, Dr. Helmut Müller, Kulturfonds Frankfurt RheinMain, auch, aber wohl nur ein Wort zum Gruß, und Detlev Buck als Laudator. Der Filmregisseur, Schauspieler, Drehbuchautor und Produzent ist Norddeutscher und sollte sich kurzfassen können.
Kurz zu Kahl, von dem Gemälde und Zeichnungen, Illustrationen und frühe Veröffentlichungen sowie Fotomontagen und kleinere Objekte präsentiert werden und dessen filmisches und musikalisches Schaffen anhand von Audio- und Videostationen gezeigt wird.
Der „Feingeist der Hochkomik“, „Beherrscher der Abgründe“, „Universalgenie“, „Poet des Alltäglichen“ oder „Magier des Undenkbaren“, wie es in der Pressemitteilung vom 5.2.2019 heißt, sei „ein echtes Multitalent, den das Caricatura Museum Frankfurt anlässlich seines 70. Geburtstages,“, kahl wurde am 11.2.1949 in Schleswig-Holstein geboren, gewürdigt. Der Mann, der „nach zwei abgebrochenen Lehren und einem Jahr Wanderschaft …. an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste … ohne Aufnahmeprüfung“ angenommen wurde, irritiere und provoziere mit seinen „künstlerische Schöpfungen“. „Mit seinem Repertoire an Mal- und Zeichentechniken und mit dem Einsatz unterschiedlichster Materialien setzt er ganz bewusst auf Brüche. Mit Kugelschreiber entstehen obszöne, dilettantisch wirkende Zeichnungen; drastische Geschichten zeichnet er mit kindlichem Strich. Auch motivisch sprengt Kahl Konventionen und durchbricht vertraute Welten alter Ölgemälde, in die er seine Geschichten einbaut und das Erhabene der Hochkunst mit trivialen Elementen kontrastiert. Doch nie, wie Robert Gernhardt es einmal ausdrückte, ‚um es den Hochkünstlern gleichzutun und lediglich ein schönes Blatt zu schaffen. Stets hat Kahl auch etwas zu erzählen, naturgemäß etwas Komisches.‘
Nach eigener Aussage interessiert Ernst Kahl die große Politik nicht wirklich, ihn reizen die kleinen Geschichten des Alltags, Randgeschehnisse, Abstruses und für ‚Moralisten schwer Verdauliches‘. So zeigt er in den drei Bänden seines Bestiarium Perversum mit voyeuristischem Blick das perverse Verhältnis des zivilisierten Menschen, vor allem der Stadtmenschen, gegenüber dem Tier. In ‚Kahls Tafelspitzen‘, die von 1992 – 2010 in ‚Der Feinschmecker‘ erschienen, wandelte er Sprichwörter und Redensarten kulinarischen Inhalts in komische Bilder um. Und in vielen seiner Gemälde und Zeichnungen, die für Zeitschriften wie ‚Konkret‘ und ‚Titanic‘ erschienen, thematisiert Kahl den Tod, das Hässliche, Spielarten
der Sexualität und die allgemeine menschliche Niedertracht – zu viel Idylle erträgt der Künstler nicht.“
Ja, ein wenig viel zitiert, aber wenn`s stimmt.
Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst
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