Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Wenn es nicht so langweilig wäre, könnte man wenigstens etwas witzeln. Aber nix da, die Kool Savas Biografie aus der Hand eines unbekannten Meisters bedient schon im Titel die Dicke-Hosen-Mentalität des Genres und setzt sich, so öde, so erwartbar, im weiteren Text fort. Wie jeder Raper, hat Savas die dicksten Klöten und die schlimmste Kindheit. Faul wie Hempel und nicht sehr helle verdaddelt er seine Zeit, schmeißt Lehrstellen und schlumpft sich durch Kreuzberg.
Weil aber das Buch den Könich vom Jaanzen und seine 24 schnuckligen Tafeln umschreibt, kams irgendwann anders. Der Junioar begann zu musizieren, zu rappen, ein paar Sozialarbeiter und andere Kids fanden es cool und nach einiger Holperei wusste der Junior, icke will Fönich werden. Fönich von Dings, äh Berlin, also erst mal West.
Und es klappt, gesaacht jetaaan, er lernt die richtigen Bros kennen, viele davon schlimme und halbschlimme Finger usw.
Bis wir nun zum Kern des GANZEN, der lieben Kool Savas Kleinfamilie kommen (nüscht geht drüber), kann man 300 Seiten lesen (Gedöns im Geschäft, böse und gute FreundInnen, mieses Musikgeschäft, er liebt dicke Autos usw.), überspringen – macht doch was ihr wollt. Denn die größte Weisheit des Lebens wartet immer am Schluss: „Auf dem Fundament der Familie steht es sich einfach sicherer als irgendwo sonst.“
Bibliographische Angaben
Kool Savas, King of Rap, Die 24 Gesetze, 368 Seiten, Verlag: Droemer HC in Droemer Knaur, München, 1. Auflage, 1.9.2021, ISBN: 978-3-426-27866-6, Preis: 22 EUR (Deutschland), auch als E-Buch erhältlich für 19,99 EUR