Dem Himmel zugewandt. Konzert in Paul-Gerhardt-Kirche Sch’berg

Alte Dorfkirche (rechts) und Paul-Gerhardt-Kirche Schöneberg in Berlin. die PGK hat die Hausnummer Hauptstraße 47. Am 12. Mai 2024 gibt es hier in einem Konzert J.S.Bach und Haydn, Pärt und Messiaen zu hören. Das Chor- und Orchesterkonzert (Neuer Chor Alt-Schöneberg) heißt DEM HIMMEL ZUGEWANDT.
Alte Dorfkirche (rechts) und Paul-Gerhardt-Kirche Schöneberg in Berlin (links) mit der Hausnummer Hauptstraße 47. Am 12. Mai 2024 gibt es hier in einem Konzert J.S.Bach und Haydn, Pärt und Messiaen zu hören. Das Chor- und Orchesterkonzert "Dem Himmel zugewandt" findet in der LINKEN Kirche statt(Neuer Chor Alt-Schöneberg). copyright 2024 Photo/ BU: Andreas Hagemoser. Aufnahmeort Berlin, -datum 7.Mai '24

Berlin-Schöneberg, Deutschland (Kulturexpresso). „Dem Himmel zugewandt“ ist der eindeutige Titel eines Konzerts in Schöneberg, 1920 bis 2001 Bezirk Groß-Berlins, jetzt Ortsteil „Tempelhof-Schönebergs“ oder „Schöneberg-Tempelhofs“*. Es findet am der Kirche heiligen Sonntag in der Paul-Gerhardt-Kirche Schöneberg statt, genau am 12. Mai 2024 um 17 Uhr, Hauptstraße 47. S-Bahnhof Schöneberg S1 oder Innsbrucker Platz S4 Ring und S46 KW, U-Bahnhof Rathaus Schöneberg gelbe Linie U4 oder näher: Bus M43, M46, M48, M85 und 187 bis zur Haltestelle Hauptstraße/ Dominicus. (M46 hält in der Dominicusstraße.) – Im Konzert werden Bach, HAYDN, Messiaen (nimmt die Kirche gern, nicht weil es nach Messi klingt, sondern nach Messias) und A. Pärt gegeben (hier in alphabetischer Reihenfolge). J.S Bachs 76. Kantate ertönt wohl zu Anfang und gab mit ihrem Namen „Die HIMMEL erzählen die Ehre Gottes“ anscheinend die „Inspiration“ für den Konzerttitel Dem Himmel zugewandt. Von F. Mendelssohn-Bartholdy stammt die Choralkantate „Ach Gott, vom Himmel sieh darein“.

Weiter Littlemore Tractus (P.), Auszüge aus der Schöpfung (natürlich H.) und zuletzt „Le banquet céleste“, das himmlische Bankett, das is(s)t doch nett. (Von M.)

Die Solisten heißen Nan Li Grimme und Laila Salome (letztere ist nicht alt, sondern Alt) sowie Ted Schmitz und Christian Wagner. Und, oh Wunder – wir sind in der Kirche – eine lange Leitung gibt es auch. Sie findet sich sympathischerweise ganz rechts unten auf der Werbepostkarte vor dem Hintergrund der alten Dorfkirche versteckt und heißt Sebastian Brendel. An der Orgel sitzt eine Chinesin, Lin Wanying heißt sie in China, bei uns stehen die beiden Namen andersherum.

Eintritt frei gilt in der Kirche nur zu den Gottesdiensten. Karten kosten 15 Euro im Parkett, 20 auf der Empore und für die Armen Angehörigen, Behinderten und sonstwie Berechtigten (ABBA) ist der Preis ermäßigt auf EUR 10.

Dem Himmel zugewandt – wann und wo?

Was? Chor- und Orchester-Konzert „Dem Himmel zugewandt“ des Schöneberger Kirchenkreises: J.S. BACH, PÄRT, HAYDN, F. Mendelssohn-Bartholdy und MESSIAEN, konkret des Neuen Chors Alt-Schöneberg und des Kirchenkreis-Orchesters Schöneberg (nicht des SOS (Sinfonieorchesters Schöneberg)).

Wann? Um 17 Uhr am Sonntag, den 12. Mai ’24 (digitaler: 12.5.2024)

Wo? Paul-Gerhardt-Kirche in 10827 Berlin-Schöneberg, Hauptstraße Nr. 47. ACHTUNG: Die Paul-Gerhardt-Kirche ist, wie der Name richtig vermuten lässt, evangelisch und NICHT DIE ALTE DORFKIRCHE. Da sitzen die Alt-Katholiken heute dicht an der Hauptstraße. Die wirklich alte, hübsche und im Vorbeifahren gut zu sehende kleine Kirche steht von der Straße aus gesehen rechts vom Veranstaltungsort Paul-Gerhardt-Kirche. Das ist der hässliche Betonbau mit Abstand zum Bürgersteig. (Tel. 030 781 71 96.)

Einzelheiten auf der Website des Kirchenkreises mit Anmeldemöglichkeit. (Auf dem FLYER gab es auch einen QR-Code. (Digital ist eine Qual. Die Kirche ist dabei.))

Sperrigkeit von Bezirksnamen, Europa und der Patriotismus

*Für die Bezirksreform Groß-Berlins gibt und gab es ein ein Für und Wider. Wieder, wie der Detektiv D., dienstältester der Hauptstadt und Brandenburgs, anhand eines historischen und als solches auch publizierten „Tagebuchs“ herausfand. Ob ein Dutzend Bezirke für Groß-Berlin reichen und ob die Umstellung 2001 mehr Vorteile als Nachteile hatte – für wen? – wollen wir hier nicht abschließend erörtern. Zum einen ist hier nicht der Ort für die Erörterung, zum anderen können wir es nicht, weil wir weder Einsicht in die Dokumente hatten noch den Auftrag noch die Zeit. Das wird die Geschichte zeigen.

Gewiss ist, dass viele der 12 Bezirksnamen unhandlich und wenig eingängig sind, die anderen doppeldeutig und damit irreführend. Da „Mitte“ jetzt auch für Moabit, Wedding und Tiergarten gilt, muss man bei Verabredungen genauer werden. Pankow ist jetzt nicht nur in Pankow und die Prenzlberger fühlen sich düpiert oder vereinnahmt. Das ist nicht dem Himmel zugewandt, sondern einfach nur ärgerlich. Aber es lenkt von sonstigen Schweinereien „der da oben“ ab, die nicht im Himmel sind – oder doch? Patriotismus und Lokalpatriotismus sind von Herrschenden mal erwünscht, mal nicht. Wer wirbt für die Wehrpflicht? Wer will sich erschießen lassen, um die „Heimat zu verteidigen“, wo alle woken Kräfte versuchen, die Heimat und das Wort HEIMAT zu eliminieren? Das geht an die Nieren.

Leisten Bundesminister einen Meineid, wenn sie schwören, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, aber es nicht tun? Wenn sie, mehr noch, keine Patrioten sind und das sogar zugeben? Die seit 2001 neuen Berliner Bezirke kann sich kaum einer merken und niemand wird sich damit identifizieren. „Ich bin Charlottenburg-Wilmersdorfer“? Teile und herrsche ist ein Hauptprinzip, um zu herrschen und weiterzuherrschen.

Europameisterschaft und -wahl, Europawahl und Meisterschaft – dem Himmel zugewandt?

Dabei passiert ständig Widersprüchliches. Es ist nicht nur ein Kampf zwischen Bösen und denen, die dem Himmel zugewandt sind. Manchmal sind auch die Guten die Bösen und die scheinbar Bösen sind die Guten.

„Das Europa der Regionen“ wurde einmal ausgerufen, damit der natürliche Identifizierungstrieb von uns aus das Identifizierungsbedürfnis die Deutschen nicht mehr mit Deutschland verbindet, sondern mit Europa. Im Idealfall sollte eine Deutsche sich als Europäerin und ein Deutscher sich als Europäer sehen, wünschten Kohl & Co. Europa ist gut, so die Devise. Währenddessen schwanden die Devisen. Wiedervereinigung nur mit Zerstörung der D-Mark, das war französische Bedingung, und weniger deutsches Militär. Gorbatschow zog freiwillig 490.000 Soldaten aus der DDR ab – fast eine halbe Million auf einem kleinen Territorium -, die NVA verschwand, die Betriebskampfgruppen verschwanden auch und die Gesellschaft für Sport und Technik. Jetzt plötzlich ist den Herrschern wieder nicht genug deutsches Militär da und Macron schließt den Einsatz französischer Soldaten in der Ukraine nicht aus (oder will er deutsche schicken? Honi soit qui mal y pense.). Da stimmt gar nichts mehr.

So wie der Charlottenburger sich 1920 wider Willen als Berliner fühlen sollte, sollen sich jetzt die Charlottenburger als Charlottenburg-Wilmersdorfer fühlen? Auf dem Stadtplan einer gierigen US-Suchmaschine tauchen plötzlich Stadtteile und „Kieze“ auf, von denen man auch als Stadtführer nie gehört hatte. Das Europa der Regionen – wird es einer Bayerin ihr Bayern ersetzen? Einem Deutschen Deutschland? Oder wird Deutschland deswegen zerstört, damit man sich hier weder heimisch fühlen kann noch guten Gewissens in Zukunft ‚Deutschland‘ dazu sagen?

Himmlisch oder unterirdisch?

Vieles, was passiert, ist nicht himmlisch. Und so christlich, dass einem hier alles egal ist und man lieber nach oben will, sind wohl auch die meisten Christen (noch) nicht. Falls es noch schlechter werden sollte hier – alles ist lokal – vielleicht. Aber das „Schlechterwerden“ wird gemacht; von „denen da oben“, aber vor allem auch von Ihnen. Wenn es schlechter werden sollte, sind sie also schuld. Und Sie auch.

Frieden und Liebe zu üben, hilft. In einem Konzert Bach zu hören, kann auch helfen.

  • Bach ist immer schön zu hören – Johann Sebastian Bach. Ob sich dafür dieses Konzert lohnt, das Konzert „Dem Himmel zugewandt“, möge man selbst entscheiden. Wenigstens das dürfen wir noch.

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