Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Seit 2006 der Thriller „Die Chemie des Todes“ von Simon Beckett als Buch erschien, ist der in Sheffiel lebende englische Journalist und Autor ein großer Berühmter und Hunter, sein Held, ein guter Bekannter.
Sind es die grausamen Details, die Rechtsmediziner Dr. David Hunter, beschreibt, oder ist es Beckett, der seine Leser an die Bücher der Hunter-Reihe fesselt, die weiter wachsen soll, oder was ist der Beweggrund dafür, dass die Hunter-Bücher über den Ladentisch zu gehen scheinen, wie warme Semmel?
Der Mensch scheint den Tod vor allem als Mord so faszinierend zu finden wie die Verwesung des Leichnams. Dass der vierte Band schlicht und ergreifend „Verwesung“ heißt, das wundert daher wenig. Wie auch in Band drei mit dem Titel „Leichenblässe“ bleibt Beckett einwörtig.
Kamen die ersten vier Band in Eile und also Schlag auf Schlag (Die Chemie des Todes 2006, Kalte Asche 2007, Leichblässe 2009 und Verwesung 2010), brauchte es für das fünfte Buch eine Weile. Ende 2016 war es aus sich der Hunter-Fans endlich soweit.
Der fünfte Band ist mit „Totenfang“ überschrieben und führt David Hunter „in die Backwaters, ein unwirtliches Mündungsgebiet in Essex, wo die Grenzen zwischen Land und Wasser verschwimmen. Aber die wahren Gefahren lauern nicht in der Tiefe, sondern dort, wo er sie am wenigsten erwartet“, wie es beim Rowohlt-Verlag heißt. Genau genommen bittet Detective Inspector Lundy Dr. David Hunter zur Wasserleiche nach Essex.
Beckett verheißt Spannung von Anfang, dieses Mal mit Wasserleichen. „Seit über einem Monat ist der 31-jährige Leo Villiers spurlos verschwunden. Als an einer Flussmündung zwischen Seetang und Schlamm eine stark verweste Männerleiche gefunden wird, geht die Polizei davon aus, Leo gefunden zu haben. Der Spross der einflussreichsten Familie der Gegend soll eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt haben, die ebenfalls als vermisst gilt: Leo steht im Verdacht, Emma Darby und schließlich sich selbst umgebracht zu haben. Doch David Hunter kommen Zweifel an der Identität des Toten. Denn tags darauf treibt ein einzelner Fuß im Wasser, und der gehört definitiv zu einer anderen Leiche.“
Darauf, dass Flüsse wie der Blackwater River auch Abflüsse sind, können sich die Mörder unter uns offensichtlich genau so wenig verlassen wie auf die gründliche Arbeit von Kadaver fressenden Fischen und was sonst noch so im Wasser sein Unwesen treiben, an Land kreucht und in der Luft fleucht.
Der Verlag fährt in seinem Waschzettel wie folgt fort: „Für die Zeit seines Aufenthalts kommt David Hunter in einem abgeschiedenen Bootshaus unter. Es gehört Andrew Trask, dessen Familie ihm mit unverholener Feindseligkeit begegnet. Aber sie scheinen nicht die einzigen im Ort zu sein, die etwas zu verbergen haben. Und noch ehe der forensische Anthropologe das Rätsel um den unbekannten Toten lösen kann, fordert die erbarmungslose Wasserlandschaft erneut ihren Tribut…“
Doch Simon wäre nicht Beckett, wenn er nur von Hunters Heldentaten und nicht auch von seinen Liebesabenteuern schreiben würde. In „Totenfang“ fischt der Autor auch in den Gewässern der Liebe und zieht die zwischen David und Rachel an Land.
Leichenbeschreibungen und Liebesgeschichten schmücken den guten alten englischen Kriminalroman. Und wie es bei Ich-Erzähler-Krimis und Romanen mit Romanzen so ist, der Held stirb trotz Todesangst nie.
Bibliographische Angaben
Simon Beckett, Totenfang, Thriller, 5. Band der Hunter-Reihe, Taschenbuch, aus dem Englischen von Sabine Längsfeld und Karen Witthuhn, Verlag: rororo, Rowohlt Verlagsgruppe, 1. Auflage, 21.09.2017, ISBN: 978-3-499-25505-2, , Preis: Taschenbuch 10,99 EUR (D) und Audiobuch 9,99 EUR
Das Buch kam auch als Hardcover beim Verlag Wunderlich, Rowohlt Verlagsgruppe, ISBN: 978-3-8052-5001-6, Preis: 22,95 EUR (D) und auch als Audiobuch für 9,99 EUR gekauft werden.