Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Ach, was für ein tolles Buch im Zeitalter der Neuen Prüden. Bei Frau Dyck geht es satt und prall direkt ins Drogenlabor, natürlich streng zu Forschungszwecken. Drogen als Tor zu einer anderen Welt waren schon immer sehr beliebt unter unglücklichen Menschenkindern.
Ganz besonders nötig sind sie zur seligen Hippiezeit gewesen, als der Muff dringend aus den Röcken, Hirnen und Unterkleidern geblasen werden musste. Leite wie Albert „LSD“ Hofmann befreiten die westliche Welt mittels Drogen. Nicht jeder kam damit klar, aber Einzelschicksale interessierten höchstens die trauernden Hinterbliebenen. Drogen inspirierten Künstler, Dichter und Musikantinnen, die ließen Soldaten besser töten und machten aus der Fucking Word eine schön, neue Welt. Das und noch viel mehr findet sich in Frau Dycks (feinster Technoname, Techno ohne Drogen unvorstellbar) saustarkem Buch.
Wundervolles Buch!
Bewertung: fünf Punkte von fünf Punkten.
Bibliographische Angaben:
Erika Dyck, Rausch – Eine Kulturgeschichte der Psychedelika, 224 Seiten, Übersetzer: Wiebke Krabbe, Bindung: fester Einband, Format: 19 x 24,6 cm, Gewicht: 910 g, Verlag: Haupt Verlag AG, Bern, 1. Auflage 2024, ISBN: 978-3-258-08375-9, Preise: 36 EUR (Deutschland), 37,10 EUR (Österreich), 39 SFr
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