Feinnervig in den Untergang – Annotation zum Roman „Zugunruhe“ von Levin Westermann

"Zugunruhe", ein Roman von Levin Westermann. © MSB Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Ausgehend von einem Waldspaziergang zu einer ehemaligen Raketenabschussrampe torpediert uns Levin Westermann in seinem Roman „Zugunruhe“ in die glockenhellen Gedanken eines Weltabtrünnigen. Hat es Sinn, den kommenden Untergang der Menschheit zu bedauern oder ist er die einzige Chance zu einer Regeneration, welche die Menschheit in Millionen Jahren möglicherweise zu neuer Blüte treibt, dann hoffentlich ohne den destruktiven Einfluss.

„Zugunruhe“ ist ein kontemplatives Buch für Wanderer und Freunde der Einsamkeit, aus der Levin Westermann seine Lebenskraft zieht. Das Buch ist eher philosophisches Traktat als Roman, doch letztlich ist die Genrebezeichnung egal, weil ein Roman heute alles sein kann und darf.

Wer der Zerstörungswut des Menschen ins Auge blicken will, der ist in diesem zutiefst pessimistischen Buch, dessen Autor uns in eleganter Sprache den steilen Abhang in die Auslöschung für ein paar Stunden versüßt, gut aufgehoben.

Bewertung: Fünf Punkte von fünf Punkten.

Bibliographische Angaben:

Levin Westermann, Zugunruhe, Roman, 192 Seiten, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Verlag: Matthes & Seitz, Berlin, 1. Auflage 2024, ISBN: 978-3-7518-0962-7, Preis: 22 EUR (Deutschland)

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