Bonn, Deutschland (Kulturexpresso). Ferdinand Hodler, der am 14. März 1853 in Bern geboren wurde und am 19. Mai 1918 in Genf starb, gilt gemeinhin als „Maler der frühen Moderne“. Zumindest zählt der Deutsche zu den Künstler mit Staatsbürgerschaft der Schweizer Eidgenossenschaft, die das ausgehende 19. und frühe 20. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung mehr oder weniger mit Bildern beeinflussten.
Zu Hodler, der laut Kerber Verlag „innerhalb des Symbolismus und des Jugendstils … einen unverwechselbaren Stil“ entwickelt, habe es „seit fast 20 Jahren“ keine „umfangreiche Werkschau in Deutschland“ mehr gegeben. Damit ist jetzt Schluss. In der Bundeskunsthalle Bonn startet am 8. September 2017 in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bern die Ausstellung „Ferdinand Hodler, Maler der frühen Moderne bis 28. Januar 2018. „Rund 100 Gemälden“ würden laut Kerber Verlag „einen Einblick in das Schaffen des Künstlers an der Schwelle zur Moderne“.
In einer Pressemitteilung zur Hodler-Ausstellung heißt von Seiten des Veranstalters: „Die Ausstellung in Bonn gibt die Gelegenheit, andere Schwerpunkte zu setzen und Werke zu präsentieren, die lange nicht mehr oder noch nie in Deutschland zu sehen waren. Rund 100, zum Teil großformatige Gemälde und über 40 Zeichnungen veranschaulichen, welche Etappen und Ereignisse in der Laufbahn des Künstlers wesentlich zu seinem nationalen und internationalen Erfolg beigetragen haben. Im Fokus der Präsentation steht auch die Frage nach Hodlers Strategien, die ihn dazu befähigten, als autonomer Künstler wahrgenommen und geschätzt zu werden. Thematisiert werden die Ausbildungszeit, Auslandsreisen, Wettbewerbsbeteiligungen, Skandale sowie die Ausstellungstätigkeit. Eine wichtige Rolle in Hodlers Künstlerkarriere kommt den Vermittlungsinstanzen zu: Seine Kontakte zu Sammlerinnen und Sammlern sowie zum Kunsthandel und zu den Kunstvereinen trugen zur erfolgreichen Verbreitung seiner Kunst bei, wobei Deutschland neben Wien und Paris eine zentrale Rolle spielte. Dieser Aspekt der Erfolgsgeschichte wurde in vergangenen Präsentationen zu Ferdinand Hodler kaum berücksichtigt und wird in der Ausstellung besonders gewürdigt. Ein weiterer Schwerpunkt widmet sich den formalen Besonderheiten der frühen Moderne, etwa die geschlossenen Formen, die großflächige Malweise, die parallelen Strukturen, der Rhythmus. Die Ausstellung berücksichtigt alle Gattungen wie Landschaft, Bildnis, Figur und Historie. Hodlers Biografie wird mit Fotografien dokumentiert, die Einblick in das familiäre Umfeld, sein Atelier, seine Arbeitsweise und seinen Freundeskreis geben.“
Passend zur Ausstellung soll ein von der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH in Bonn herausgegebener Buch im Kerber Verlag mit Texten von Monika Brunner, Christina Feilchenfeldt, Thomas Gaethgens, Sandra Gianfreda, Laurent Langer, Franz Müller, Viola Radlach und Rein Wolfs erscheinen.