Grünz. Sommerkonzert mit Filmmusik, gespielt von T. Witkowski

Anschlag oder Plakat als Ankündigung für ein Sommerkonzert in Grünz in Mecklenburg-Vorpommern, vom Stettiner Tomasz Witkowski gespielte Filmmusik, Eintritt frei! Der Eintritt ist frei, das Konzert war leider schon vorbei.
Filmmusik gespielt vom Stettiner Tomasz Witkowski: Anschlag am Schwarzen Brett eines kleinen Ortes in Mecklenburg-Vorpommern. © Foto/ BU: Andreas Hagemoser, Ort und Datum der Aufnahme: Mecklenburg-Vorpommern, 13.7.2024

Grünz, Deutschland (Kulturexpresso). Eine kleine Notiz für uns, ein großes Ereignis für Grünz: Das Sommerkonzert in Grünz am 13. Juli ’24 um 17 Uhr. In den Mainstreammedien fand das nicht unwichtige Ereignis nicht statt. Tomasz Witkowski aus Stettin spielte Filmmusik. Der Eintritt ist frei. „Bei Gefallen“ sind Spenden für den Erhalt der Kirche willkommen, vermerkt das bunte Plakat, das in Folie geschützt irgendwo in McPom an einem Schwarzen Brett hängt, das braun ist wie das Brett. Bzw. wie das Holz aus dem es geschnitzt wurde. Eintritt frei ist doch immer super. Live-Musik auch, Filmmusik meistens ebenfalls. Ein Stettiner, ein Musiker aus der Republik Polen, ein Nachbar, der hier auftritt und aushilft. Internationale Kulturkontakte. Stettin ist zwar altes Deutschland, aber wir richten uns hier nach der Realität und das geht. Die Nachricht hat nur einen Schnitzer: Das Filmmusik-Konzert ist schon vorbei. Es war schon vorbei, als wir davon erfuhren.

Wir er-fuhren es. Wir mussten durchs Land und stießen zufällig darauf. Als das Konzert schon im Gange war. Das hat mindestens mehrere Gründe. Die Sie vielleicht gar nicht wissen wollen, denn Sie können das Konzert nun nicht mehr besuchen. Aber dennoch hat es für Sie einen Nutzen. Denn wenn Sie es noch nicht wussten: In der Zeitung steht nicht alles. Und reisen bildet. Sogar in Mecklenburg-Vorpommern. (Jetzt gibt’s Keile, das können wir schon hören …) Ist doch wahr: Viele haben wir schon gehört, die sagten: „Da ist doch nix los.“ Die wissen ja noch nicht mal wo Grünz liegt.

Ganz ehrlich: Wir bis jetzt auch nicht. Aber wir versprechen Besserung.

Wo Demmin ist, weiß auch nicht jeder.

Die Gründe für die Grünz-Verspätung

Bei uns ist seit vergangenem Herbst viel Technik kaputtgegangen. Zwei Rechner und zwei Handys, sogar mehrfach. Dadurch wurden Sie nicht wie gewohnt informiert, sondern teils mit Verzögerung. Manche Auftritte mussten wir ungewollt ganz verschweigen, da wir keine Möglichkeit hatten, zu kommunizieren.

Ein weiterer Grunz war, dass wir von einigen mit Nachrichten und Hinweisen verschont wurden, da sie wissen, dass bei uns Holland in Not ist und der Kanal am überlaufen.

Ein weiterer Grund war, dass Grünz wahrscheinlich keine eigene PR-Agentur hat, die das „Untergehen“ von Veranstaltungshinweisen in der Reiz-Flut verhindern hätte können.

Und die Moral von der Geschicht‘? Scheu dich vor einer Agentur nicht!

Reis‘ durchs Land! Das wird spann’d!

Manches kann man nur vor Ort entdecken. Der Mainstream wird es im Lärm verstecken.

Unfug

Grünz heißt der Konzertort. Nicht Grunz. Aber das interessiert wahrscheinlich keine Sau.

Grünz und -ug bilden zusammen einen Grünzug. Aber das ist Unfug. Das kann man mit Fug und recht sagen. Genauso wie der Hinweis, dass es dort ganz gutes Grünzeug gibt.

Wir erinnern uns an eine Peter-GAYMANN-Postkarte. Der mit der Hühnern. Sagt das eine Huhn zum andern, während es Kopfstand macht: „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“. Aber:

Oben auf dem Hügel schauen die Schweine zu.

Grünz.

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