Huxley halbgeil – Annotation zu den Aufzeichnungen eines Reisenden mit dem Titel „Along the Road“ von Aldous Huxley

"Along the Road Aufzeichnungen eines Reisenden" von Aldous Huxley. © Rowohlt Berlin Verlag GmbH

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Das Buch „Along the Road“ von Aldous Huxley beginnt großartig, fast brillant liest sich der erste Teil: Grundsätzliches zum Reisen. Auch Willi Winklers Nachwort versöhnt wieder ein wenig mit der Lektüre. Leider sind die Kapitel Orte, Kunstwerke und Beiläufiges sehr geschmäcklerisch und im Kontext der 1920er Jahre zu lesen.

Sie haben keineswegs überraschende Allgemeingültigkeit oder zeichnen sich durch sprachliche Feinheit aus. Was Huxley über Kunst und Theater denkt, ist gelegentlich altbackenes Geschmäcklertum. Auch in der ewig meckrigen Darstellung seiner Mitreisenden erscheint er mir allzu blasiert. Vielleicht hätte er erwähnen sollen, dass ihn in Ermangelung eines Führerscheins seine Frau fahren durfte? Er schreibt oft in der Wirform, lässt sie aber so gut wie gar nicht zu Wort kommen. Die Exzentrik kommt zu kurz, der Huxleytellerand ist mitunter einfach zu bieder und kleinkariert.

Ein Buch für Reisende, die sich für etwas Besseres als der Stino-Kulturreisende hält.

Bewertung: 2,7 Punkte von 5 Punkten.

Bibliographische Angaben:

Aldous Huxley, Along the Road, Aufzeichnungen eines Reisenden, 288 Seiten, Übersetzer: Willi Winkler, Verlag: Rowohlt Berlin, Berlin 2024, ISBN: 978-3-7371-0192-9, Preise: 25 EUR (Deutschland, auch als E-Buch, ISBN: 978-3-644-01813-6, zum Preis von 19,99 EUR erhältlich

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