Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der Maschinenschlosser, Journalist und Schriftsteller, Liedtexter und Lyriker Helmut Richter ist tot. Der am 30. November 1933 in Freudenthal, Mähren, geborene, der als Elfjähriger mit seiner Mutter am 11. Juni 1945 aus Freudenthal vertrieben wurde, starb am 3. November 2019 in Leipzig im Alter von 85 Jahren.
Das teilte seine Witwe Brigitte Richter auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA mit.
Richter wurde als Autor der Rock-Ballade „Über sieben Brücken musst du gehen“, die von der Band Karat gespielt und von Peter Maffay gecovert wurde, einem breiten Publikum bekannt. Er schrieb den Text als deutsch-polnische Liebesgeschichte.
Richter besucht die Volksschule, arbeitete als Landarbeiter, Gemeindesekretär und Traktorist, absolvierte eine Lehre als Maschinenschlosser, holte das Abitur an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät nach und studierte Physik an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Laut „Wikipedia“ sei er „von 1961 bis 1964 … Student am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig“ gewesen, „wo er in der Person des Dichters Georg Maurer auf einen seine Lyrik prägenden Lehrer traf“.
Damals ahnte Richte nicht, dass er die „kleinste Hochschule der Welt“ einmal als Direktor leiten würde. Er brachte mit „Leipziger Blätter“ sogar eine Kulturzeitschrift heraus.
Richter schrieb Erzählungen, Reisereportagen auch für den Rundfunk der DDR, er verfasste Hörspiele und sogar Drehbücher fürs TV.
In „Spiegel-Online“ (3.11.2019) wird an Helmut Richter unter anderem mit einem Zitat von Horst Nalewski erinnert: „‚Helmut Richter ist Chronist seiner, unserer Welt: Erinnerung stiftend für Zeitgenossen, Rückschau haltend auf die Landschaft der Kindheit, Einmischung wagend in das scheinbar Unausweichliche. In Liebe, Trauer, Zorn‘, schrieb der Leipziger Literaturwissenschaftler Horst Nalewski 2008 in einer Würdigung zum 75. Geburtstag Richters im ‚Neuen Deutschland‘.“